Donnerstag, 28. März 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 31.01.2015

  • 00:05 Uhr

    Science-Fiction
    Ins Herz der Nacht
    Von Dirk Schmidt
    nach Motiven von Joseph Conrad
    Regie: Thomas Leutzbach
    Mit: Patrick Winczewski, Hans Peter Hallwachs, Hans Diehl, Michael Evers, Dieter Mann u.a.
    Produktion: WDR 2002
    Länge: ca. 54'

    Joseph Conrads geheimnisvolle Erzählung 'Heart of Darkness' ist ein Reisebericht über einen Vorstoß an den Rand der Zivilisation, des eigenen Bewusstseins. Im Auftrag einer Handelsgesellschaft fährt der junge Marlow den Kongo bis zu einem von Gott vergessenen Vorposten hinauf, wo er auf das dämonische Regiment des verschollen geglaubten Elfenbeinagenten Kurtz trifft. Während Francis Ford Coppola in seiner Verfilmung 'Apokalypse Now' die Odyssee in die grüne Hölle des Vietnamkriegs verlegte, siedelt die Hörspieladaption von Dirk Schmidt den Stoff in ferner Zukunft an: Ihr Dschungel ist der leere Weltraum; nicht Elfenbein, das rare Element Auranium ist hier begehrter, lichtspendender Rohstoff. Im interstellaren Flug zu abgelegenen Trabanten begibt sich Marlow per Raumschiff auf die Suche nach dem geheimnisvollen Kurtz.

    Dirk Schmidt, geboren 1964 in Essen, arbeitet als Lektor, Drehbuchautor und Werber. Jüngste Hörspiele: 'Task Force Hamm' und fünf seit 2012 daraus entstandene 'ARD-Radio-Tatorte' (zuletzt: 'Calibra - oder die Geißel Gottes' WDR 2014).

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Drums & Drummers
    Von Papa Jo Jones zu Nasheet Waits und Jonas Burgwinkel
    Live im Studio: Karl Lippegaus

    04:05 Uhr   Milestones

    The Red Norvo Trio with Tal Farlow and Charles Mingus ‘Move!’(1956)
    Von Michael Kuhlmann

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning!
    Mit Blues von Bobby 'Blue' Bland, Professor Longhair und Slim Harpo
    Live im Studio: Michael Frank

  • 06:05 Uhr

    Brigitte Fehrle, Berliner Zeitung:
    Chance nutzen: Politisches Handeln nach der Spaltung von Pegida

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrer Thomas Dörken-Kucharz, Frankfurt am Main

    07:15 Uhr   Interviews

    Neue Eskalation in der Ukraine - Griechenlands neue Regierung und der Zusammenhalt in der Europäischen Union - Interview mit Alexander Graf Lambsdorff, FDP, Vize-Präsident des EU-Parlaments

    08:10 Uhr   Interviews

    Athen auf Konfrontationskurs - Wird trotzdem ein neues Hilfspaket bewilligt? - Interview mit Ralph Brinkhaus, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Fraktion

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Bettina Klein

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der elsässische Schriftsteller René Schickele gestorben

  • 09:10 Uhr

    Transsexualität: Leben im falschen Körper
    Am Mikrofon: Sarah Zerback

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Weltreisende und Autor Andreas Altmann

    Wo auch immer Andreas Altmann unterwegs ist, sein Notizbuch hat er stets dabei: ob er auf dem Dach eines Lastwagens von Ägypten nach Kapstadt fährt, sich zu Fuß und ohne Geld von Paris nach Berlin durchschlägt, mit dem Zug durch Indien reist oder per Bus den amerikanischen Kontinent durchstreift. Die Welt, so Altmann, sei eine "launische Geliebte, die erobert werden wolle". Andreas Altmann ist ein Eroberer und Verführer, der es versteht, dieser Geliebten ihre Geschichten und Geheimnisse zu entlocken. Veröffentlicht hat er seine Reportagen in 17 Büchern und zahllosen Artikeln für Zeitungen und Magazine, für die er unter anderem mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis und dem Johann-Gottfried-Seume-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Bücher wie die 'Gebrauchsanweisung für die Welt' oder die Beschreibung seiner Reise durch Palästina schafften es auf die Bestsellerlisten. Ruhe vom Unterwegssein findet Andreas Altmann in seiner Wahlheimat Paris. Lange hält es ihn dort allerdings nicht, denn, so Altmann, "Reisende träumen nicht, sie gehen los."

  • 11:05 Uhr

    Kreuzen unterm Schweizer Kreuz - Die Eidgenossen und ihre Schifffahrts- und Handelsflotte
    Mit Reportagen von Knut Benzner
    Am Mikrofon: Norbert Weber

    24 Massengut-, zwölf Mehrzweckfrachter, acht Tank- und zwei Containerschiffe, sechs Reedereien: Das ist die Schweizer Hochseeflotte. Die Schweiz betreibt tatsächlich Hochseeschifffahrt, und zwar nicht auf dem Vierwaldstätter- oder Genfersee, sondern auf den Weltmeeren. Die Schweizer empfinden sich als Seefahrernation. Wenn schon nicht vom Meer umschlungen, so fühlen sie sich doch mit ihm verbunden. Die Schiffe selbst sind die modernsten der Welt, im Durchschnitt nur sechs Jahre alt. Und doch lassen sich nicht viele Eidgenossen zum Kapitän ausbilden - vor ein paar Jahren waren es gerade einmal vier. In Übersee natürlich, denn in der Schweiz kann man zwar die Bergführerprüfung machen, aber nicht das Schifffahrtspatent. Und noch etwas: Kein Schweizer hat je an Ausflaggung gedacht. So bleibt der Heimathafen, der niemals angelaufen wird, stets Basel, die Industriestadt am Rhein, die zumindest eine Fernverbindung zur Nordsee unterhält.

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Katrin Michaelsen, Deutschlandfunk:
    Signale sehen: Die EU und die Griechenland-Wahl

    Daniel Brössler, Süddeutsche Zeitung:
    Partner spalten: Die Griechen und die Russland-Sanktionen der EU

    Birgitte Fehrle, Berliner Zeitung:
    Chance nutzen: Politisches Handeln und die Spaltung von Pegida

    Victoria Eglau, freie Journalistin:
    Zöpfe stutzen: Kirchner will Geheimdienst auflösen

    Am Mikrofon: Melanie Longerich

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Israel: Nach den Feuergefechten auf den Golan-Höhen: Abschreckung oder De-Eskalation?

    Argentinien: Der Fall Nisman und die Folgen für Präsidentin Kirchner, Staat und Gesellschaft

    Venezuela: Rasanter Ölpreis-Verfall: Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in der Krise

    Nordkorea: Wirbel um Aussagen eines entflohenen Lager-Häftlings: Pjöngjang fordert Rücknahme von UN-Vorwürfen

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Antje bekommt eine Einladung, Ayse eine Absage
    Kann eine anonyme Bewerbung mehr Chancengerechtigkeit zum Beispiel bei der Lehrstellensuche bringen?
    'Campus & Karriere' fragt: Kann ein anonymisiertes Bewerbungsverfahren helfen, was sind Vor- und Nachteile? Wie läuft es ab und welche Erfahrungen gibt es inzwischen? Hat Deutschland ein handfestes Diskriminierungsproblem auf dem Arbeitsmarkt oder handelt es sich eher um unbewusstes Ausgrenzen?

    Gesprächsgäste:
    Dr. Alexander Böhne, Personal-Experte bei der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände
    Sebastian Bickerich, Pressesprecher der Antidiskriminierungsstelle des Bundes
    Am Mikrofon: Kate Maleike

    Beiträge:
    Berlin testet gerade
    Wie funktioniert eine anonyme Bewerbung

    Migrationshintergrund - Ablehnungsgrund?
    Echo aus Unternehmen und Handelskammern in der Region Köln/Bonn

    Bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen - so hat es eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung jetzt gezeigt - entscheiden sich nur wenige deutsche Betriebe für junge Menschen mit ausländischen Wurzeln. 60 Prozent der bundesweit 450.000 Ausbildungsbetriebe haben noch nie einen Azubi mit Migrationshintergrund eingestellt, weil man Sorge vor Sprachbarrieren habe und kulturellen Unterschieden. Dabei suchen Unternehmen doch händeringend nach Nachwuchskräften. Als Konsequenz fordern nun viele Migranten-und Integrationsverbände mehr anonymisierte Bewerbungsverfahren, die seit 2011 in Deutschland in Pilotprojekten erprobt werden. Unternehmensverbände kritisieren diese Verfahren dagegen als zu aufwendig und wenig zielführend.

    Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Hommage an einen Vogel. Das neue Album von The Dodos
    Sie mögen das Archaische, Vergangene. The Dodos aus San Francisco haben sich nach einer Vogelart benannt, die im 17. Jahrhundert ausgestorben ist. Die Inspiration für ihr sechstes Album "Individ" haben sie sich bei den monumentalen Steinskulpturen der Osterinseln geholt. Und auch die neuen Songs der Dodos sind in gewisser Hinsicht archaisch: Denn das Duo begibt sich wieder zu seinen musikalischen Anfängen.

    Die Sloganmaschine rollt wieder. "Niveau weshalb warum" von Deichkind
    Ihre Slogans sind mittlerweile fester Bestandteil der deutschen Sprache: "Leider geil", der Titel einer Single von 2012, wurde gerne in der Werbung verwendet und ist zum Schulhofslang geworden, genau so wie "Arbeit nervt", ein Spruch, den man vor allem morgens in Großraumbüros gerne und häufig hört. Welche Slogans es auf dem neuen Album "Niveau weshalb warum" zu bestaunen gibt, erzählen Deichkind im Corsogespräch.

    Die Nachbildung eines Sternenbildes. Das neue Album von Pollyester
    In der Wüste von Marokko hat der Münchner Architekt Hanns-Jörg Voth Türme in traditioneller Lehmbauweise aufgestellt, die, von oben betrachtet, das Sternbild des Orions nachbilden. Diesem sternenbegeisterten Wüstenarchitekturexperiment ist "The City Of O." gewidmet, das neue Album von Pollyester. Sie würden in dieser Orion-Stadt gerne mal ein Konzert mit ihrem groovenden Münchner Disco-Funk spielen. Ob es da Chancen gibt?

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Die Türkei im Kinderbuch
    Ein Feature von Maria Riederer

    Aygen-Sibel Çelik: Sinan und Felix - Mein Freund - Arkadaşim
    Bilder von Barbara Korthues
    (SchauHörVerlag)

    Arzu Gürz-Abay: Omas Teekanne in Kreta
    Bilder von Sernur Işik
    Arzu Gürz-Abay: Früchte der Freundschaft
    Bilder von Buket Topakoğlu
    (Anadolu-Verlag)

    Melike Günyüz: Keloğlan - Im Land derStummen
    Bilder von Buket Topakoğlu
    (Anadolu-Verlag)

    Müge Iplikči: Der fliegende Dienstag
    Bilder von Mustafa Delioðlu
    (Baobab)

    Deniz Selek: Zimtküsse
    (Fischer Schatzinsel)

    Aygen-Sibel Çelik: Yakamoz - Eine Liebe in Istanbul
    (Oetinger)

    Andrea Karimé: Der Wörterhimmel des Fräulein Dill
    Bilder von Annette von Bodecker-Büttner
    (Picus)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Datensparsam und verschlüsselt
    Der Identity-Mixer sorgt für den Schutz persönlicher Daten in der Cloud

    Angreifbar und umstritten
    Warum die Politik wirksame Daten-Schutzkonzepte nicht mag

    Aktuell:
    Digitale Selbstverteidigung
    Karlsruher Wissenschaftler wollen den Selbstdatenschutz verbessern

    Bloß nicht ohne
    Die No-Mobile-Phobie wurde endlich entdeckt

    Das Digitale Logbuch
    Smarte Hermine

    Info-Update

    Sternzeit - 31. Januar
    Der Sternenhimmel im Februar

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Konzentriert Euch!
    Die Funke-Gruppe und der Trend zur Zentralisierung
    Gespräch mit Brigitte Baetz

    Handball für alle
    Was kommt auf die "TV-Schutzliste"?
    Gespräch mit Moritz Küpper

    O-Ton Nachrichten u.a.:
    Anhörungsverfahren läuft: Thüringer Lokalsender Salve TV muss sich für 'Ramelow & Co' gegenüber Landesmedienanstalt  verantworten
    Unruhige Zeiten bei Mediakraft : Christoph Krachten zieht sich aus der Geschäftsführung zurück
    Keine Gratis-Artikel mehr: Rhein-Zeitung führt "harte" Bezahlschranke ein

    Mit Kamera, Mikro und Drohne
    US-Medien erproben Drohneneinsatz für die Nachrichtenberichterstattung

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Selbstkritisches Geschichtsbewusstsein - Zur Leistung Richard von Weizsäckers für die deutsche Nachkriegskultur. Der Historiker Heinrich August Winkler im Gespräch

    "Wallenstein" - Hasko Weber inszeniert Friedrich von Schillers Megadrama in Weimar

    Kosmos Dichtung - Das "Poetica"-Festival für Weltliteratur in Köln

    Böhmen, München und zurück - Die Kulturhauptstadt Pilsen feiert mit einer Ausstellung die Tradition der Kulturbeziehungen zur bayerischen Hauptstadt

    Von der Übermacht der Mutter - Bennett Millers Spielfilm "Foxcatcher"

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Zum Tode von Richard von Weizsäcker

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 18. Spieltag:
    Hamburger SV - 1. FC Köln; FC Schalke 04 - Hannover 96
    1. FSV Mainz - SC Paderborn 07; VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach
    SC Freiburg - Eintracht Frankfurt
    Bundesliga - DLF-Bundesligagespräch mit Heribert Bruchhagen, Vorstandsvorsitzender von Eintracht Frankfurt
    1. Fußball-Bundesliga, 18. Spieltag:
    Bayer 04 Leverkusen - Borussia Dortmund

    Asian-Cup - Portrait der Australischen Final-Teilnehmer im Asiencup

    Hockey - Vor der Hallenhockey-Weltmeisterschaft in Leipzig: Interview mit Interims-Bundestrainer Stefan Kermas

    Tennis - Australian Open in Melbourne: Damenfinale

    Sportwetten - Das Zeitspiel der Politik bei den Konzessionen hat viele Verlierer - einer ist der Sport
    dazu
    Sportwetten - Zum Start der deutschen Sportlotterie: Interview mit Henry Maske

    Skispringen - Weltcup in Willingen: Teamspringen

    Skispringen - Weltcup der Frauen in Hinzenbach/AUT

    Ski Nordisch - Weltcup in Val di Fiemme/ITA

    Rodeln - Weltcup in Lillehammer/NOR

    Bob - Bob-EM und Weltcup in La Plagne/FRA

    Sportpolitik - Mindestlohn als Herausforderung für Sportvereine und -Verbände

    Spenden - Mit Crowdfunding hat sich ein neuer Finanzierungsweg im Sport gefunden

    Am Mikrofon: Moritz Küpper

  • 20:05 Uhr

    Lesung: Anne Weber aus "Ahnen"
    Gesprächspartner: Cécile Wajsbrot und Erdmut Wizisla
    Am Mikrofon: Maike Albath

    Die Schriftstellerin Anne Weber führt eine Doppelexistenz: Sie ist eine deutsche Französin oder vielleicht auch eine französische Deutsche, verfasst ihre literarischen Werke in beiden Sprachen und übersetzt sowohl vom Deutschen ins Französische als auch umgekehrt. 1964 in Offenbach geboren und in Paris zu Hause, debütierte sie 1998 zuerst in Frankreich. Ihre Begabung, sich zwischen verschiedenen Sphären einzunisten, zeichnet ihre literarische Arbeit aus. Immer wieder geht es in ihren Büchern um Zustände, die nicht ganz eindeutig sind, schwankende Befindlichkeiten, die mal in Euphorie, mal in Entsetzen, mal in Komik kippen. Das galt für "Luft und Liebe" (2010), das mit den Elementen des Märchens spielte, ebenso wie für die elegante Fortschreibung des Orpheus-Mythos in "Tal der Herrlichkeiten" (2012). In ihrem neuen Roman "Ahnen", der im Frühjahr gleichzeitig in Frankreich und Deutschland erscheint, nimmt sie sich nun ihre eigene Herkunft vor und tastet sich an ihren Urgroßvater Florens Christian Rang (1864 - 1924) heran. Rang, Jurist, Theologe, Schriftsteller und ein enger Freund Walter Benjamins, strebte nichts weniger als eine Abrechnung mit Gott an. Er sei der 'tiefste Kritiker des Deutschtums seit Nietzsche' befand Benjamin. Über den Ernst und den Größenwahn einer deutschen Biografie diskutiert Anne Weber mit der französischen Schriftstellerin Cécile Wajsbrot und dem Leiter des Benjamin-Archivs Erdmut Wizisla.

  • 22:05 Uhr

    Unberechenbar und unwiderstehlich
    Die Prager Avantgarde-Pionierin Vítĕzslava Kapralová (1915 - 40)
    Von Robert Nemecek

    Vítĕzslava Kapralová zählt zu den bedeutendsten Repräsentanten der modernen tschechischen Musik zwischen den beiden Weltkriegen. Als Tochter des mährischen Komponisten Václav Kaprál, einem Schüler von Leoš Janáček, war sie von Kindesbeinen an mit zeitgenössischer Musik vertraut. Das kompositorische Handwerk erlernte sie am Konservatorium ihrer Heimatstadt Brünn sowie in Prag, wo ihr Václav Talich auch das Dirigieren beibrachte. Anschließend machte sie Bohuslav Martinù in Paris mit den neuesten Entwicklungen der französischen Musik bekannt. Kapralová verschmolz die tschechischen und französischen Einflüsse zu einer ganz eigenständigen Tonsprache, die der Pianist Rudolf Firkušný als 'unwiderstehlich' empfand, während ihm der Charakter der Komponistin eher 'unberechenbar' vorkam. Aus Anlass ihres 100. Geburtstages erinnert Autor Robert Nemecek an die Komponistin und Dirigentin, die trotz ihres frühen Todes im Alter von 25 Jahren tiefe Spuren in der Geschichte der tschechischen Musik hinterlassen hat.

  • 22:50 Uhr

    Zusammenfassung der 1. Fußball-Bundesliga

    Skispringen - Weltcup in Willingen

    Skispringen - Weltcup der Frauen in Hinzenbach/AUT

    Ski Nordisch - Weltcup in Val di Fiemme/ITA

    Rodeln - Weltcup in Lillehammer/NOR

    Bob - Bob-EM und Weltcup in La Plagne/FRA

    Basketball - Bundesliga: Alba Berlin - medi Bayreuth

    Am Mikrofon: Moritz Küpper

  • 23:05 Uhr

    50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen
    "Es wird ein großer Stern in meinen Schoß fallen"
    Eine Lange Nacht über Else Lasker-Schüler, Gertrud Kolmar und Simone Weil
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: Burkhard Reinartz
    (Wdh. v. 04./05.12.2010)

    Drei Frauen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: zwei Dichterinnen, eine Philosophin und Mystikerin, die ihr Leben lang mit dem Judentum rangen, sich davon abgrenzten oder es zum Leitstern wählten. Die Lebenswege der drei Frauen endeten im Schrecken des Holocaust. Gertrud Kolmar wurde 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet, Simone Weil hungerte sich im gleichen Jahr in England zu Tode, Else Lasker-Schüler starb 1945 im israelischen Exil. Alle drei, Meisterinnen der Sprache, schufen Werke, die bis in die Gegenwart wirken. In Leben und Kunst loteten alle drei Weltliches und Überweltliches aus. Von der Schönheit und Qual der Liebe bis zum Umkreisen der Chiffre Gott. Ihre Schöpferkraft ging extrem unterschiedliche Wege - und gipfelte bei allen in der schreibenden Verarbeitung des Holocaust. Eine 'Lange Nacht' über das Wunder der Sprache im Angesicht von Tod und Verrohung.