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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 31.10.2020

  • 00:05 Uhr

    Die Hörspielserie zu „Babylon Berlin“:
    Der stumme Tod (3/3)
    nach dem Roman von Volker Kutscher
    Bearbeitung: Thomas Böhm und Benjamin Quabeck
    Regie: Benjamin Quabeck
    Komposition, Liedtexte & Musik: Verena Guido mit Ensemble und das WDR Funkhausorchester
    Produktion: WDR/RB/RBB für die ARD-Hörspielprogramme und Deutschlandradio 2020

    Berlin 1930: Nach dem Börsencrash und der daraus resultierenden Weltwirtschaftskrise haben „Die Goldenen 20er-Jahre“ ein abruptes Ende gefunden. Kommissar Gereon Rath, der nicht ganz freiwillig von Köln nach Berlin wechselte, lebt sich zunehmend in der Hauptstadt ein, die einem rapiden Wandel unterworfen ist. Doch sein Hang zu Alleingängen führt dazu, dass er nicht mehr die Fälle bekommt, die ihn wirklich interessieren. Eine willkommene Ablenkung ist ein Unfall mit Todesfolge in einem Film-Atelier. Rath lernt ein Umfeld kennen, das sich ebenfalls im Umbruch befindet: die Filmbranche, die gerade den Wechsel von Stumm- zu Tonfilm vollzieht. Im Spannungsfeld von Glamour, Drogen und Tristesse macht er nicht nur ganz neue Erfahrungen, sondern stößt auch auf alte Bekannte und Verlockungen. Und während das Klima in der Weimarer Republik immer rauer wird, wird Rath nicht nur von seiner Kölner Vergangenheit eingeholt. Die dritte Staffel der weltweit erfolgreichen Serie läuft demnächst in der ARD.

    Mit Ole Lagerpusch, Alice Dwyer, Jakob Diehl, Fabian Busch, Dennis Moschitto, Uwe Ochsenknecht, Rudolf Kowalski, Malte Arkona, Jan Gregor Kremp, Reiner Schöne, Peter Nottmeier, Annika Mauer, Johanna Gastdorf u.v.a.
    Dramaturgie: Thomas Leutzbach und Holger Rink
    Redaktionelle Mitarbeit: Lina Kokaly

    Volker Kutscher, geboren 1962, hat mit der Krimi-Reihe um Gereon Rath mehrere Bestseller geschaffen. Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte arbeitete er zunächst als Tageszeitungsredakteur, bevor er seinen ersten Kriminalroman schrieb. Heute lebt Volker Kutscher als freier Autor in Köln und Berlin. Der erste Fall der Gereon Rath-Romane wurde als „Babylon Berlin" für die ARD von Tom Tykwer, Henk Handloegten und Achim von Borries mit prominenter Besetzung aufwändig verfilmt und erhielt 2018 den Grimme-Preis.

  • 01:05 Uhr

    Jazz
    Viel zu früh verglühter Stern: Zum 90. Geburtstag des jung verstorbenen Trompeters Clifford Brown
    Herbst-Poesie im Jazz: mit Musik u.a. von Ralph Towner, Charlie Mariano, Rainer Brüninghaus
    Am Mikrofon: Michael Kuhlmann

    Er war 1956 vielleicht der hoffnungsvollste Musiker im Jazz: Der damals 25-jährige Trompeter Clifford Brown hatte schon als Teenager mit seinem Talent Größen wie Dizzy Gillespie und Charlie Parker verblüfft. Browns Einfallsreichtum und der Biss seiner Improvisationen machten ihn zu einem der aufregendsten Solisten seiner Zeit. Mit Stücken wie „Joy Spring“ und „Daahoud“ hatte er zeitlose Kompositionen zum Jazzrepertoire beigesteuert und trieb nun den im Werden begriffenen Stil „Hard Bop“ mit voran. Dem 1930 geborenen „Brownie“ schien eine glänzende Karriere bevorzustehen. Doch auf der Fahrt zu einem Konzert Ende Juni 1956 verunglückte er tödlich. Benny Golsons ergreifende Hommage „I Remember Clifford” wurde bald darauf zu einem Jazz-Standard. In der Nacht nach Browns 90. Geburtstag erinnern wir an den jung verstorbenen Trompeter.

  • 06:05 Uhr

    Christlich Demokratische Union zwischen Sauerland und Establishment

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Stefan Heinlein

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der Fußballspieler Fritz Walter geboren

  • 09:10 Uhr

    Gutes Tun - aber warum?

    Am Mikrofon: Daniela Siebert

    Was motiviert uns, sich ehrenamtlich zu engagieren? Ohne finanzielle Gegenleistung, in der Freizeit? In unserer marktorientierten Leistungsgesellschaft, so sollte man meinen, gibt es immer weniger Menschen, die dazu überhaupt bereit sind. Doch das Ehrenamt spielt nach wie vor eine wichtige Rolle für unsere Gesellschaft: Laut einer Umfrage von 2018 waren es in Deutschland knapp 16 Millionen Menschen, die ehrenamtlich tätig waren, also jeder fünfte.
    Doch warum tun Menschen Gutes? Gerechtigkeitssinn, Hilfsbereitschaft, religiöse Gebote können Beweggründe sein. Reporterin Daniela Siebert war für das Wochenendjournal unterwegs und hat mit Menschen gesprochen, die sich ehrenamtlich engagieren: Sie hat einen Mann beim Gassi gehen mit Tierheimhunden begleitet, mit Menschen gesprochen, die bei der Aktion "Laib und Seele" mitmachen und eine Ärztin getroffen, die sogar ihre eigene Gesundheit riskiert, um Patienten ohne Krankenversicherung zu behandeln. Ihre Recherche führte sie bis in eine Kletterhalle, in der ein Sportler in seiner Freizeit Kindern das Klettern beibringt.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Christuskirche in Wien
    Predigt: Oberkirchenrätin Ingrid Bachler und Ortspfarrer Michael und Heike Wolf
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Mehr Frauen nach vorne: Gleichberechtigung in Tschechien
    Von Kilian Kirchgeßner

    In Tschechien sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern noch groß. Frauen sind in der Regierung deutlich unterrepräsentiert und in Elternzeit gehen fast ausschließlich die Mütter. Abgesehen davon hat auch Tschechien seine #MeToo-Skandale erlebt. Zu tun gibt es genug in einer Gesellschaft, die sehr viel Wert auf Traditionen legt. So tragen Frauen üblicherweise den Nachnamen ihrer Männer oder Väter, nur mit dem Zusatz „ová“. Eine Praxis, die heute mittlerweile infrage gestellt wird. Der Kampf für mehr Gleichberechtigung wird in Tschechien nicht besonders radikal geführt, sondern eher mit Geduld und langem Atem. Eine Organisation etwa schult Quereinsteigerinnen zu Programmiererinnen um, damit mehr Frauen in der wichtigen IT-Branche Fuß fassen. Bestimmte Medien heben das Thema Gleichberechtigung immer wieder auf die Agenda. Und dann sind da noch die Nachwirkungen der Zeit des Sozialismus, wo die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zumindest auf dem Papier großgeschrieben wurde. Die „Gesichter Europas” über eine Aufbruchstimmung in einem traditionsbewussten Land.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Mit 9 Jahren Verspätung - Der BER wird eröffnet

    Schönefeld und der BER - Interview mit Udo Haase, ehemaliger Bürgermeister von Schönefeld

    Mehr als 19.000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

    Erdbeben erschüttert Griechenland und die Türkei

    Pro Trump Demo in Beverly Hills

    Wahl in Georgien

    Präsidentschaftswahl in Elfenbeinküste

    Sport

    Am Mikrofon: Friedbert Meurer

  • 13:10 Uhr

    Wieder Terror - Frankreichs Laizismus und Erdogans Furor

    Christlich Demokratische Union zwischen Sauerland und Establishment

    Anti-Corona-Politik - Alarm und Antworten

    Moderation: Ursula Welter

  • 13:30 Uhr

    Vor der US-Wahl - Donald Trumps Außenpolitik

    Mexiko vor der US-Wahl - Medizintourismus in Corona-Zeiten

    Macron und die Mohammed-Karikaturen - Proteste in Pakistan und Bangladesch

    Referendum über neue Verfassung in Algerien - Zementierung des Regimes?

    Moderation: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Bildung und Betreuung - Wie sinnvoll ist Präsenzunterricht in Pandemiezeiten?
    Schulen sollen möglichst lange geöffnet bleiben. Doch angesichts steigender Infektionszahlen ist die Befürchtung groß, dass es doch wieder zu Schulschließungen kommt. Nicht zuletzt berufstätige Eltern sind besorgt. Geraten sie wieder in Betreuungsnot?
    In „Campus & Karriere" gehen wir diesen Fragen nach: Wie kann der Schulbetrieb aufrecht erhalten werden? Um was geht es der Politik? Wird das Infektionsgeschehen - auch auf Rücksicht auf die Wirtschaft - zu wenig berücksichtigt? Läuft es im Falle eines „weiter so“ doch wieder  auf Fernunterricht hinaus? Wie kann verhindert werden, dass erwerbstätige Eltern in Betreuungsnot geraten bzw. am Ende wieder der Parallelbetrieb Homeoffice und Homeschooling zur Regel in vielen Familien wird?

    Gäste:
    Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands
    Andrea Heck, Vorsitzende des Elternvereins Nordrhein-Westfalen
    Franziska Müller-Rech, MdL, FDP, schulpolitische Sprecherin der FDP- Landtagsfraktion NRW 
    Am Mikrofon: Petra Ensminger

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Das Recht auf Bildung betonen die KultusministerInnen der Länder und halten am vollen Präsenzunterricht fest. Schließlich seien Schulen keine Hotspots. Das Robert-Koch-Institut ist anderer Meinung, RKI-Chef Wieler berichtet von mehreren hundert Ausbrüchen in Schulen, weswegen das Institut eine erweiterte Maskenpflicht im Unterricht ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Fällen pro 100.000 Einwohnern empfiehlt und ab 50 Fällen gar die Aufteilung der Schulkassen. Das aber wird kaum umgesetzt. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, dann drohen flächendeckende Schulschließungen, warnt auch der Deutsche Lehrerverband und fordert die Empfehlungen des RKI nicht zu missachten. Doch die Politik setzt weiter auf Quer- und Stoßlüften im 20-Minuten-Takt. Geht es also vielleicht doch mehr um Betreuung statt um Bildung wie Kritiker sagen? Schließlich kommen Schulschließungen  Betriebsschließungen gleich, so hat es gerade auch der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Steffen Kampeter, formuliert. Die berufstätigen Eltern betrachten die Entwicklung mit Sorge. Was, wenn es doch wieder zu flächendeckenden Schulschließungen kommt?

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    10 Jahre nach dem Hype: Das Erbe des Chillwave
    Verwaschene und verträumte Sounds - das sind die Markenzeichen des Chillwave. Das Mikrogenre feierte vor 10 Jahren seinen kreativen Höhepunkt mit Vertretern wie Washed Out oder Neon Indian. Jetzt kehrt der experimentelle Lo-Fi-Pop wieder zurück und schlägt unerwartete Stilblüten.

    „Northern Dancer" von Stella Sommer: Melancholisch, aber nicht hoffnungslos
    Auf ihrem zweiten Album singt die Singer-Songwriterin Stella Sommer über Verlust und Einsamkeit. Entgegen der hörbaren Schwermut spenden ihre kammermusikalischen Songs Trost und Hoffnung. Der perfekte Soundtrack zur pandemischen Isolation.

    Clubkolumne: Zwischen Fetischparties und Hexen-House
    Sind Fetischparty mit Maske in Ordnung? Die Polizei sah es anders und löste die Berliner „Pornceptual“-Party auf. Die Rückkehr von Witch House und die Rebellion durch Techno sind weitere Themen unserer monatlichen Clubkolumne

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Vier neue Kinderbücher im Gespräch mit Sylvia Schwab und Tilman Spreckelsen

    Kim Fupz Aakeson: „Hugo & Hassan“
    Mit Illustrationen von Rasmus Bregnhoi
    Aus dem Dänischen von Franziska Gehm
    (Klett Kinderbuch, Leipzig)

    Luis Sepúlveda: „Der weiße Wal erzählt seine Geschichte“
    Mit Illustrationen von Simona Mulazzani
    Aus dem Spanischen von Willi Zurbrüggen
    (Sauerländer Buchverlag, Frankfurt / Main)

    Kerry Drewery: „Der letzte Papierkranich. Eine Geschichte aus Hiroschima“
    Mit Illustrationen von Natsko Seki
    Aus dem Englischen von Meritxell Janina Piel
    (Arctis Verlag, Hamburg)

    Elena Favilli: „Good Night Stories for Rebel Girls - 100 Migrantinnen, die die Welt verändern“
    Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann
    (Hanser Verlag, München)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Aufpasser
    Mit Überwachungssoftware sollen Online-Klausuren möglich werden

    Schummeltest
    Online-Klausur-Überwachung zwischen Grundrechten und Überlistung

    Cash-Problem
    Geldautomaten mit Windows 10 weisen Probleme auf

    Sprachlos
    App-Anbieter reagieren nur mangelhaft auf Datenschutz-Anfragen

    Das Digitale Logbuch
    Zombie-Liebe

    Info-Update

    Sternzeit 31. Oktober 2020
    Der Sternenhimmel im November


    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Verspielen die Kirchen ihre Systemrelevanz?
    Der Autor und Politikberater Erik Flügge und Anne Gidion, Pastorin und Rektorin am Pastoralkolleg Ratzeburg, im Gespräch
    Am Mikrofon: Burkhard Schäfers

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Unverwechselbar und eigenständig" - Verleihung des Büchner-Preises an Elke Erb

    Zum Tod des Schauspielers Sean Connery

    Die Uni Köln bekommt den Nachlass des Filmregisseurs Werner Nekes

    Das Bild der Bühne in Coronazeiten. Der Fotograf Thomas Aurin im Gespräch

    Kunst von gestern auf dem Flughafen von morgen: Kunst am Bau beim BER

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:40 Uhr

    Familien in der Klemme - Das Sorge- und Umgangsrecht braucht Reformen

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 6. Spieltag:
    Eintracht Frankfurt - Werder Bremen;
    1. FC Köln - FC Bayern München;
    FC Augsburg - 1. FSV Mainz 05;
    Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund;
    Borussia Mönchengladbach - RB Leipzig (18:30 Uhr)

    Fußball - 2. Liga, 6. Spieltag:
    SC Paderborn 07 - Jahn Regensburg;
    Erzgebirge Aue - Holstein Kiel;
    VfL Osnabrück - SV Sandhausen:
    Eintracht Braunschweig - 1. FC Nürnberg

    Neuerungen im Kinderfußball

    100. Geburtstag Fritz Walter

    Formel 1 - 13. Lauf "Großer Preis von Emilia-Romagna" in Imola: Qualifying

    Radsport - Corona und die Vuelta

    Restart 19 und die Folgen

    Jugend-Sport-Bericht

    Olympiaboykott 2022? - Kritik an IOC-Präsident Bach, Interview mit Hanno Schedler,
    Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)

    Kolonialismus: Trägt die Entwicklungshilfe im und durch Sport neokoloniale Züge

    Moderation: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Lesung: Marcel Beyer
    Gesprächspartner: Tobias Lehmkuhl, Marion Poschmann
    Am Mikrofon: Katharina Teutsch

    Als Thomas Kling 2005 im Alter von 47 Jahren starb, hatte er mit einer Reihe von Gedichtbänden - von „geschmacksverstärker“ über „morsch“ bis „Auswertung der Flugdaten“ - einen neuen Sound in die deutsche Lyrik gebracht. Sein Interesse an historischen, prähistorischen und sprachhistorischen Themen und Gegenständen inspiriert die nachfolgenden Dichtergenerationen bis heute. „ich hab quick/ das silber/ geputzt, sprachsilber,/ schwer zur hand“, beginnt, einem Selbstporträt gleich, das nachgelassene Gedicht „platte“, das nun in der von seinem Kollegen Marcel Beyer gemeinsam mit Gabriele Wix, Frieder von Ammon und Peer Trilcke herausgegebenen vierbändigen Werkausgabe enthalten ist. Das bekannte, zu Lebzeiten erschienene Kling’sche Textkorpus an Gedichten und Essays wird darin um 850 Seiten erweitert - eine archivalische und editorische Meisterleistung. Inwieweit diese Ausgabe den Blick auf Kling und sein Werk verändert, darüber spricht Katharina Teutsch mit dem Herausgeber Beyer, mit der Dichterin Marion Poschmann und dem Kritiker und Kling-Freund Tobias Lehmkuhl.

  • 22:05 Uhr

    Revisited Forum neuer Musik 2012
    Für eine Gedankenfreiheit im Glauben
    Zu Brice Pauset’s „Autopsie de la foi“

    Brice Pauset
    Autopsie de la foie

    Dominique Visse, Stimme
    Capella de la Torre
    Ensemble recherche
    Ltg.: Brice Pauset

    Am Mikrofon: Frank Kämpfer

    Das Soldatenlied vom „l’homme armé“ stammt womöglich aus dem Hundertjährigen Krieg oder es ist gar ein Echo vom Fall Konstantinopels an die Osmanen. Im 15. Jahrhundert findet es sich im Titel und Cantus firmus zahlreicher Messen der franko-flämischen Schule, und in der Vertonung von Pierre de la Rue dient es dazu, ein neues, selbstbewussteres Menschenbild auszudrücken. Letzteres Werk, eine vierstimmige Messe, hat Brice Pauset seiner im Auftrag des Deutschlandfunks notierten vokal-instrumentalen Arbeit „Autopsie de la foi“ zugrunde gelegt. Der französische Komponist wollte darin das Verhältnis von Göttlichkeit, Institution und Affekten untersuchen. Pauset bezog auch Spinozas „Tractatus theologico-politicus“ von 1670 mit ein und komponierte eine Art Verstehens­prozess, im Zuge dessen sich der Begriff des Glaubens statt aus blindem Gehorsam vielmehr aus zu erarbeitender Überzeugung herleitet. Für das Freiburger ensemble recherche fügte sich die Uraufführung in eine Reihe von Experimenten auf dem Feld der Alten Musik - Capella de la Torre hingegen betrat völliges Neuland. Die Berliner Renaissance-Formation verknüpfte das Projekt ihrerseits mit einem großräumigen Vermittlungsprojekt mit Lehramtsstudierenden der Musikhochschule Hannover. Alles zusammen floss ein in einen hochintensiven Eröffnungsabend des Forums neuer Musik 2012 unter dem Motto „Komponieren als Dialog mit Gott“.

  • 22:50 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 6. Spieltag:
    Eintracht Frankfurt - Werder Bremen;
    1. FC Köln - FC Bayern München;
    FC Augsburg - 1. FSV Mainz 05;
    Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund;
    Borussia Mönchengladbach - RB Leipzig (18:30 Uhr)

    Fußball - 2. Liga, 6. Spieltag:
    SC Paderborn 07 - Jahn Regensburg;
    Erzgebirge Aue - Holstein Kiel;
    VfL Osnabrück - SV Sandhausen:
    Eintracht Braunschweig - 1. FC Nürnberg

    Formel 1 - 13. Lauf "Großer Preis von Emilia-Romagna" in Imola: Qualifying

    Moderation: Astrid Rawohl

  • 23:05 Uhr

    Wir und die Anderen
    Eine Lange Nacht der Zugehörigkeit(en)
    Von Almut Schnerring und Sascha Verlan
    Regie: die Autoren

    Demonstration zur Coronavirus-Pandemie, „Black Lives Matter”, Klimadebatte oder die aktuelle Gleichstellungspolitik … immer wieder formiert sich ein Wir, das bestimmt, wer dazugehört und wer - angeblich - die Anderen sind. Wovon ist Zugehörigkeit eigentlich abhängig? Sollten wir nicht besser von Zugehörigkeiten sprechen, weil es keine Konstante, sondern ein sich ständig wandelnder Prozess ist? „Ich gehöre dazu, wenn nicht verhandelt werden muss, wer ich bin und ob ich dazu gehöre”, sagt Sabine Hark. Sie war die Erste in ihrer Familie, die Anfang der 1980er-Jahre Abitur gemacht hat. Der Kölner Unternehmer Gianni Jovanovic ergänzt: „Ich komme mir vor, als würden Menschen glauben zu wissen, wer ich bin, wie ich bin, was ich zu denken habe, was ich zu fühlen oder was ich zu glauben habe.” Und für Tupoka Ogette aus Berlin, Autorin von „Exit Racism”, ist die Fremdzuschreibung Alltag: „Bevor ich in den Raum komme, wissen die anderen schon, wie ich bin.“ In einer vielstimmigen O-Ton-Collage nähert sich die „Lange Nacht” dem Verhältnis zwischen Individuum und Gruppe. Es geht um Geburtsorte, um Wohngegenden, Dialekte und Sprache, um Geschlechter, um Bildungsgeschichte und Sozialisation. Es geht um prägende, oft lebenslang wirksame Einflüsse, die mitbestimmen, wie wir so wurden, wie wir sind.