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Provence
Blues in Blauviolett

Der Lavendel ist die charakteristische Pflanze der Hochprovence: Die lilafarbenen Felder aromatisieren die südfranzösische Berglandschaft mit ihrem herben Duft und ziehen Scharen von Touristen an. Lavendel ist jedoch auch ein Wirtschaftsfaktor in der dünn besiedelten Region.

Von Simonetta Dibbern | 27.09.2014
    Ein Lavendelfeld
    Lilfarbende Lavendelfelder zieren die französische Landschaft. (AFP / Anne-Christine Poujoulat)
    In der Landwirtschaft und in der Kosmetik- und Parfümindustrie hängen rund 9.000 Arbeitsplätze direkt von der Lavendelzucht ab, der jährliche Umsatz liegt bei rund 50 Millionen Euro pro Jahr. Doch seit einigen Jahren fällt die Ernte von Jahr zu Jahr magerer aus. Ursache ist ein Bakterium, das, von einer kleinen Zikadenart übertragen, die Blüten am Stängel vertrocknen lässt. Verstärkt durch Trockenheit und milde Winter ist die französische Produktion seit 2000 auf ein Drittel zurückgegangen, die Preise sind entsprechend gestiegen.
    Und so drängt zunehmend die Konkurrenz aus Bulgarien und China auf den Markt. Mit dem staatlichen Gütesiegel A.O.C. wird zwar die heimische Ernte geschützt, doch die Lavendelbauern müssen unter der sengenden Sonne immer härter arbeiten, um die duftende Tradition der Provence fortzuführen.
    Manuskripte zum Nachlesen als Download: