Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

Psychologie
Religiosität ist flexibel

Der Tod eines geliebten Menschen oder schwere Krankheit – es gibt viele Gründe, warum sich die Sicht auf Religion ändert. Religiöse Menschen fangen an zu zweifeln, Atheisten fragen: Gibt es doch ein Leben nach dem Tod? Religionspsychologen erforschen, wie sich Religiosität verändert.

Heinz Streib im Gespräch mit Benedikt Schulz | 20.10.2017
    Religiöse Traditionen haben an Bedeutung verloren. Ihre Spiritualität leben viele Menschen heute anders aus.
    Wie unterscheiden sich religiöse Biographien in Deutschland und in den USA? (imago stock&people)
    Wissenschaftler aus den USA und Deutschland erforschen gemeinsam, welche Faktoren entscheidend sind für die religiöse Entwicklung von Menschen. Gibt es typische religiöse Biographieverläufe? Warum fangen Menschen an, an ihrem Glauben zu zweifeln? Warum beginnen Menschen ihre Spiritualität zu erforschen?
    Das Besondere am religionspsychologischen Ansatz der Forscher aus Bielefeld und Tennessee ist, dass sie die religiöse Entwicklung in beiden Ländern über einen langen Zeitraum betrachten – und damit auch die religiösen Landschaften in den USA und Deutschland vergleichen können. Die spannende Frage ist: Sind bestimmte Faktoren religiöser Entwicklung überall wirksam und damit in der menschlichen Natur angelegt?
    Heinz Streib ist Professor für Evangelische Theologie an der Universität Bielefeld. Er leitet dort die "Forschungsstelle Biographische Religionsforschung". Streib hat unter anderem studiert, geforscht und gelehrt in Tübingen, Frankfurt sowie an den US-Universitäten Yale in New Haven und Emory in Atlanta.