Radfahrer - Anarchisten in Funktionskleidung

Cyclomania

Eine Radfahrerin mit einem Kleinkind im Kindersitz auf den Weg in den Kindergarten
Kann das Fahrradfahren helfen, den drohenden Verkehrskollaps der Innenstädte zu vermeiden? © dpa/Michael Reichel
Von Günter Beyer · 01.10.2017
Radfahrer sind die Guten: Sie sparen Sprit und tun was für ihre Gesundheit. Radfahrer sind aber auch die Bösen, wenn sie rücksichtslos über Bürgersteig und rote Ampeln fegen. Ein Feature über das Leben zwischen allen Rädern.
Mit seinem Mountainbike fegt ein Mann rücksichtslos über den belebten Bürgersteig. Schülerinnen mit Ohrhörern radeln traumverloren auf Hollandrädern entgegen der Fahrtrichtung. Radfahrer haben seit geraumer Zeit ein ausgedehntes ,Du darfst!'-Biotop besetzt, getragen von einer warmen Welle gesellschaftlichen Wohlwollens und dem Credo: "Die Stadt gehört uns!".
"Deutschland ist auch eine Fahrradnation", findet selbst die Bundeskanzlerin. Radler sind eben die Guten. Sie verschleudern keine fossilen Energien und tun was für ihre Gesundheit. Ihretwegen müssen keine Autobahnen und Tiefgaragen gebaut werden. Vorbei die Zeit der Hosenspangen. Heute kommen Radfahrer selbstbewusst in teurer schweißsaugender Funktionskleidung daher.
Radfahren: Eine anhaltende Erfolgsstory ohne Rücktritt.
Produktion: DLF 2015