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Radsport
ARD-Wiedereinstieg in die Tour 2015 fix?

Seit 2012 ist Sendepause für das härteste Radrennen der Welt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Nach den zahlreichen Dopingskandalen der Jahre zuvor hatten ARD und ZDF ihren Ausstieg bekanntgegeben. Live-Bilder aus Frankreich gab es nur im privaten Sportkanal Eurosport zu sehen. Ab 2015 könnte es wieder Live-Bilder in der ARD geben.

Von Matthias Friebe | 05.01.2015
    Schon seit dem Spätsommer gibt es entsprechende Überlegungen dazu, wie ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky im September im „Deutschlandfunk" sagte: "Ich glaube, dass man sich vorstellen könnte, einige ausgewählte Etappen an den Wochenenden zu übertragen, vielleicht auch unter der Woche, aber nicht in voller Gänze, das ist im Augenblick nicht vorgesehen."
    Statt stundenlangen Komplett-Übertragungen der Etappen ist möglicherweise denkbar, dass die ARD ohne das ZDF täglich ab 16 Uhr in etwa die letzte Rennstunde zeigt. Das meldet der „Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Dem Bericht nach hätten die ARD-Intendanten den Wiedereinstieg in die Berichterstattung jetzt fix gemacht. Nach diesen bisher unbestätigten Informationen habe die ARD die Rechte für die kommenden zwei Jahre erworben, zahle dafür etwa 2,5 Millionen Euro pro Jahr und habe eine Dopingklausel festschreiben lassen. Dieser bei vielen Sportgroßereignissen in Rechte-Verträge eingearbeitete Passus erlaubt es der ARD demnach bei neuen Dopingfällen sofort aus der Berichterstattung wieder auszusteigen.
    Von ARD-Seite gibt es für den Abschluss des Vertrags aber bislang keine Bestätigung. Aufhorchen lässt dennoch eine neuerliche Aussage von Sportkoordinator Axel Balkausky in der Zeitung „Sonntag Aktuell". Dort sagte er kurz vor dem Jahreswechsel, er könne sich wieder Live-Berichte vorstellen, weil im Radsport mehr gegen Doping unternommen werde, als in vielen anderen Verbänden.
    Viel ist von der neuen Generation die Rede, von einem saubereren Radsport. Es geht um Glaubwürdigkeit und einen effektiv geführten Kampf gegen Doping in einer Sportart, die viele Fans verloren hat, die noch Ende der 90er Jahre Deutschlands ersten Sieg bei der Tour de France bejubelt haben. In diesen Zusammenhang passt auch die Vorstellung des ersten deutschen Profiteams seit Jahren, das sich als Teil dieser neuen Generation versteht. In dieser Woche stellt sich das Team Giant-Alpecin rund um Sprinter Marcel Kittel offiziell vor. Die bisher noch nicht bestätigte Meldung vom Wochenende wird von vielen deutschen Radprofis deshalb sehr freudig aufgenommen. Eben jener Marcel Kittel sprach von einer wirklich, wirklich guten Nachricht und einem zusätzlichen Motivationsschub. Sprinterkollege Andre Greipel twitterte: „Danke für Ihr Vertrauen in unseren Sport".