Donnerstag, 25. April 2024

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Radsport
Gute Bilanz dank Tony Martin

Die deutschen Radsportler haben bei der Straßenrad-WM einen guten Eindruck hinterlassen. Trotz der fünf Medaillen findet ARD-Reporter Holger Gerska aber einige Probleme des deutschen Radsports, die bei den Rennen in Katar offensichtlich wurden.

Holger Gerska im Gespräch mit Jessica Sturmberg | 16.10.2016
    Marcel Kittel (links) und Tony Martin feiern ihren Sieg bei der Radsport-WM in Dohaa/Katar.
    Marcel Kittel (links) und Tony Martin feiern ihren Sieg bei der Radsport-WM in Dohaa/Katar. (dpa / picture-alliance / Yorick Jansens)
    Am letzten Tag und damit in der Königsdisziplin Straßenrennen wurde der deutschen Mannschaft ein taktischer Fehler zum Verhängnis. Die deutschen Fahrer hatten sich nur auf einen Massensprint konzentriert. Nur John Degenkolb fuhr in der ersten Gruppe mit, die später den Sieger ausfuhr. Doch auch er wurde beim Sieg von Peter Sagan von einem Defekt ausgebremst. So fuhr die ganze deutsche Mannschaft hinterher.
    Und auch die Bilanz sieht mit fünf Medaillen besser aus, als sie ist, findet Gerska. Im Gegensatz zu anderen Sportarten sind nämlich die Junioren mit dabei. Sein Fazit: Deutsche Radfahrer haben guten männlichen Nachwuchs im Zeitfahren und im Sprint. Am Berg hapert es. Un die Frauen, die seit Jahrzehnten Weltspitze waren, sind es nicht mehr.
    Den vernastaltungsort Katar findet Gerska bedenklich. "Die Fahrt durch die Wüste war mehr als grenzwertig", sagt er. Mehrfach habe er Akteure im Ziel liegen sehen. Die Verantwortlichen hätten schon gewaltig mit der Gesundheit der Athleten gespielt.