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Rätsel um Saturnring
Innen alt, außen jung?

Der Planet Saturn zeigt schon in einem kleinen Amateurfernrohr sein berühmtes Ringsystem. Bereits 1675 hatte der italienische Astronom Giovanni Cassini erkannt, dass es mindestens zwei Saturnringe gibt, den äußeren A-Ring und den inneren B-Ring.

Von Hermann-Michael Hahn | 24.11.2015
    Der innere Bereich des A-Rings erscheint deutlich heller als der Rest und damit ähnlich hell wie der weiter innen liegende B-Ring Saturns
    Der innere Bereich des A-Rings erscheint deutlich heller als der Rest und damit ähnlich hell wie der weiter innen liegende B-Ring Saturns (NASA)
    Später wurden weitere Ring-Bereiche entdeckt. Die Voyager-Sonden offenbarten vor rund 35 Jahren dann zahllose unterschiedliche Zonen innerhalb der Ringe.
    Vor etwa sechs Jahren durchlief Saturn seine regelmäßig wiederkehrende Frühjahrs-Tagundnachtgleiche. Dann scheint die Sonne genau auf die Kante der Ringe, und die einzelnen Ringkörper werfen Schatten auf ihre weiter innen umlaufenden Nachbarn.
    Die Folge ist eine allgemeine Abkühlung der Ringpartikel, die dieses Mal von der Raumsonde Cassini aus der Nähe vermessen werden konnte. Dabei stellte sich heraus, dass die Temperatur im Bereich des A-Rings auffallend langsamer und viel weniger zurückging als in den anderen Ringzonen.
    Für die Forscher des Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena ist dies ein Hinweis darauf, dass die Ringpartikel dort größer und kompakter sein müssen als etwa im weiter innen gelegenen B-Ring.
    Dies wiederum lässt den Schluss zu, dass der A-Ring möglicherweise erst später entstanden ist, weil dessen Partikel durch gegenseitige Kollisionen noch nicht so weit zerrieben wurden wie im Bereich weiter innen.
    Jetzt soll die Raumsonde Cassini Messungen machen, mit denen sich die Masse der Ringe bestimmen lässt - und die Forscher hoffen, dabei auch weitere Aufschlüsse zu gewinnen über das Alter der Ringpartikel.