Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Ramadan
Hungrig aufs Fasten

Müssen Muslime fasten oder gibt es einen liberalen Umgang mit dem Ramadan? Und: Gratuliert man, wenn die entbehrungsreichen Wochen vorbei sind? "Für mich ist es eine Pflicht, die ich versuche zu erfüllen", sagte Hüseyin Topel im Dlf. Ein Kollegengespräch über Grundsätzliches und Pragmatisches zum Ramadan.

Hüseyin Topel im Gespräch mit Christiane Florin | 21.06.2017
    Kurz nach Sonnenuntergang, nachdem das erste Mahl des Tages eingenommen und das Fasten gebrochen wurde, füllen sich in der islamischen Altstadt von Kairo die Gassen und Straßen mit Menschen.
    Kurz nach Sonnenuntergang füllen sich in der Altstadt von Kairo die Straßen mit Menschen. (picture-alliance / dpa / Matthias Tödt)
    "Die Einhaltung des Ramadan zählt zu den Säulen des Islam, insofern ist das eine Pflicht, die ich versuche zu erfüllen", sagt der Journalist Hüseyin Topel. Er selbst wollte schon als Kind fasten, um Teil der Gemeinschaft zu sein. Von seinen Eltern und Großeltern habe er gelernt, dass der Verzicht auch Mitfühlen mit denjenigen bedeute, die unter Armut und Hunger leiden. Auf die Frage, ob es einen Gruppendruck gegen Fastenverweigerer gebe, sagte er: "Es ist verzerrt, wenn man behauptet, dass diejenigen, die nicht fasten, grundsätzliche Probleme bekommen. Es gibt aber sicherlich Tendenzen, die in letzter Zeit stärker geworden sind aufgrund der politischen Lage, dass gewisse extremistische Personen 'mutiger' geworden sind im öffentlichen Auftritt." Auch, wer nicht fasten wolle, sei Muslim. Es gebe keinen Zwang im Glauben. "Niemandem steht es zu, das zu bewerten", sagte Topel.