Rasender Stillstand

Was kommt nach dem globalen Geschwindigkeitsrausch?

Eine Hand berührt grün beleuchtete Glasfaserkabel, die zur Übertragung von Hochgeschwindigkeitsinternet zusammenlaufen.
Welche langfristigen Folgen hat die rasante Digitalisierung für die Gesellschaft und die individuelle Entwicklung des Menschen? © picture-alliance / dpa / Daniel Reinhardt
Von Gabriele Knetsch und Tanja Zieger · 27.03.2016
Unsere Welt dreht sich immer schneller. Ein Strom digitaler Daten beherrscht unseren Alltag. Am Arbeitsplatz kommunizieren wir weltweit, rufen Informationen ab und reagieren - meist ohne langes Abwarten und Nachdenken. Das hat Folgen: Das Arbeitspensum steigt, mit ihm Termindruck und Stress.
Auch unser Sozialverhalten hat sich dem forcierten Tempo angepasst: Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne ist auf wenige Minuten gesunken, echte Muße und Nichtstun sind auch in der Freizeit schwer zu verwirklichen, die vielgepriesenen Entschleunigungsorte wie Klöster und Meditationsseminare bleiben rare Oasen. Wie lange können wir mit dem selbstgemachten Tempo noch Schritt halten? Kommt uns mit der Beschleunigung das selbstbestimmte Leben abhanden? Unsere persönliche Freiheit? Welche Folgen haben zu schnelle Entscheidungen in Wissenschaft, Medizin, Finanzwesen, in der Politik? Führt der rasende Fortschritt zwangsweise auch zu lähmendem Stillstand? Kontrolliert irgendjemand diesen Geschwindigkeitsrausch? Und: Was kommt danach?
Produktion: BR 2015