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Raubkunstpolitik
Noch muss viel geschehen

In der zurückliegenden Woche hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters einschneidende Änderungen in der deutschen Raubkunstpolitik angekündigt. Sie will den Museen nicht nur mehr Geld zur Verfügung stellen, um nach Kulturgütern zu suchen, die deren ursprüngliche Eigentümer nach 1933 unter NS-Druck abgeben mussten. Der Fall Gurlitt hat allerdings auch gezeigt, dass die Problematik nicht nur Museen, sondern auch Hunderte private Kunstbesitzer betrifft.

Uwe Hartmann im Gespräch mit Stefan Koldehoff | 23.02.2014
    In der zurückliegenden Woche hat Kulturstaatsministerin Monika Grütters einschneidende Änderungen in der deutschen Raubkunstpolitik angekündigt. Sie will den Museen mehr Geld zur Verfügung stellen, um nach Kulturgütern zu suchen, die deren ursprüngliche Eigentümer nach 1933 unter NS-Druck abgeben mussten.
    In einem "Deutschen Zentrum Kulturgutverluste" sollen Wissenschaftler zusammenarbeiten, die den Museen auch konkrete Hilfestellung bei der Recherche und bei der Suche nach jenen "fairen und gerechten Lösungen" geben sollen, zu denen sich Bund, Länder und Kommunen bei Raubkunstfällen bereits 1998 in der "Washingtoner Erklärung" verpflichtet haben.
    Der Fall Gurlitt hat allerdings nachhaltig gezeigt, dass die Problematik nicht allein die Museen, sondern auch hunderte private Kunstbesitzer betrifft. Auch ihnen soll das neue Zentrum helfen – und Anreize zu einer Rückgabe von NS-Raubkunst geben, für die alle rechtlichen Fristen längst abgelaufen sind.
    Über die Perspektiven einer neuen deutschen Raubkunstpolitik hat Stefan Koldehoff mit dem Leiter der Arbeitsstelle Provenienzforschung in Berlin, Dr. Uwe Hartmann, gesprochen.