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Raumfahrtagentur ESA
Rosettas Aufprall beendet historische Mission

Nach zwölf Jahren im All ist die Raumsonde "Rosetta" wie geplant auf den 720 Millionen Kilometer entfernten Kometen Tschuri gestürzt. Damit ist die Mission der ESA spektakulär zu Ende gegangen. Vorher hatte Rosetta den Kometen noch erforscht.

30.09.2016
    Eine Animation der Raumsonde Rosetta kurz vor der Landung auf dem Kometen Tschuri.
    Eine Animation der Raumsonde Rosetta kurz vor der Landung auf dem Kometen Tschuri. (ESA/ATG medialab/dpa)
    Die Mission mit der Sonde Rosetta sei ein für alle Mal beendet, sagte der Chef des ESA-Flugbetriebs, Paolo Ferri, im Kontrollzentrum in Darmstadt. "Sie bleibt in der Kälte für immer und ewig". Rosetta hat sich beim Aufprall auf den Kometen Tschuri ausgeschaltet.
    Die Raumsonde hatte mehrere Instrumente an Bord, mit denen der Komet erforscht worden war. In Schweifsternen stecken die wahrscheinlich ältesten weitgehend unveränderten Reste aus der Zeit, in der sich das Sonnensystem bildete - vor 4,6 Milliarden Jahren.
    Vor zwei Jahren war "Philae" gelandet
    Auf dem Kometen, dessen Form an eine Ente erinnert, war bereits vor fast zwei Jahren eine noch nie dagewesene Landung gelungen. Auf Tschuri ging das Mini-Labor "Philae" nieder. Rosetta hatte den Lander an Bord gehabt und auf dem Weg durchs All zu dem Kometen gebracht. Philaes Resultate "werden unser Bild von Kometen über viele Jahre prägen und unser Verständnis zur Entstehung des Sonnensystems und zu den Ursprüngen des Lebens vertiefen", so der Projektleiter für den Lander, Stephan Ulamec vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Nun folgte Rosetta dem Lander.
    Die Instrumente der Raumsonde sollten in der Schlussphase Bilder schießen und Messungen vornehmen - die ESA veröffentlichte bereits erste Aufnahmen.
    Die Raumsonde hatte sich zwar schon mit Extrem-Tiefflügen dem Kometen trotz seiner Aktivität genähert und ihn unter die Lupe genommen - aber so nahe wie kurz vor der Landung war sie noch nie.
    (vic/jasi)