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Rausgefallen

Trotz allgemeiner Versicherungspflicht leben in Deutschland 137.000 Menschen offiziell ohne Krankenversicherung. Ihre Behandlungskosten werden nur übernommen, wenn sie entbinden, an plötzlichen starken Schmerzen leiden oder in akuter Lebensgefahr schweben.

Von Dorothea Brummerloh | 01.11.2013
    Nur Ärzte, die es unerträglich finden, dass Nichtversicherte ihrem Schicksal überlassen werden, nehmen sich derer an. Ursprünglich war diese Hilfe für Obdachlose gedacht. Heute kommen ehemalige Selbstständige, mittellose Freiberufler, Menschen mit kleiner Rente, Ausländer ohne Bleiberecht und immer mehr Europäer, die ohne gültige Versicherung aus ärmeren Staaten der EU einreisen.

    Von Armut betroffene Männer sterben im Schnitt zwölf Jahre früher als wohlhabende. Eigentlich müssten solche Erkenntnisse zu maximaler politischer Aktivität führen. Aber das geschehe nicht, sagen die Ärzte.


    DLF 2013