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Reaktionen auf Flugzeugunglück
"Ein Schock, der uns in tiefe Trauer stürzt"

Der Absturz des Germanwings-Flugs 4U9525 in Südfrankreich sorgt weltweit für Trauer. Politiker reagierten mit Entsetzen auf das Unglück. Frankreichs Staatspräsident Hollande sprach von einer Tragödie, Bundeskanzlerin Merkel will an die Unglücksstelle reisen.

24.03.2015
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt am 24.03.2015 im Kanzleramt in Berlin eine Erklärung zum Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich ab.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich erschüttert über den Airbus-Absturz über Südfrankreich (picture alliance / dpa / Soeren Stache)
    Bundeskanzlerin Angela Merkel nannte das Unglück einen "Schock, der uns in Deutschland, der Franzosen und Spanier in tiefe Traue stürzt." Sie sprach den Angehörigen ihre Anteilnahme aus. In Telefonaten mit Frankreichs Präsident Francois Hollande und Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy seien sie sich einig gewesen, einander "in jeder erdenklichen Form" zu helfen. Der Flug von Barcelona mit Ziel Düsseldorf war in Südfrankreich mit 150 Menschen an Bord aus noch ungeklärter Ursache abgestürzt. Wahrscheinlich gibt es keine Überlebenden.
    Der französische Staatspräsident Hollande sprach im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter von einer "Tragödie" und den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Eigentlich wollte sich Hollande am Mittag mit Spaniens König Felipe VI. treffen. Der brach angesichts des Unglücks seinen Staatsbesuch in Frankreich ab. Der spanische Regierungschef Rajoy äußerte sich "schockiert" über den Absturz der Germanwings-Maschine. "Wir arbeiten eng mit den französischen und deutschen Behörden zusammen", erklärte er ebenfalls über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter.
    Der französische Präsident Francois Hollande
    Der französische Präsident Francois Hollande sprach von einer Tragödie. (picture alliance / EPA / Thibault Camus)
    Kanzlerin Merkel kündigte zudem an, dass sie gemeinsam mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hannelore Kraft morgen nach Südfrankreich reisen werde. Bereits heute flogen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt. Steinmeier sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. "In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken bei all denjenigen, die darum fürchten müssen, dass ihre Angehörigen unter den Passagieren oder den Besatzungsmitgliedern sind."
    Bundespräsident Joachim Gauck ist derzeit in Südamerika. Er sollte heute zu einem Staatsbesuch nach Uruguay weiterfliegen, brach die Reise wegen des Unglücks aber ab. In einer Reaktion wandte sich Gauck direkt an die Angehörigen der Opfer und sagte: "Ich bin weit weg von Ihnen kilometermäßig und ganz nah bei Ihnen mit meinen Gefühlen und meiner Trauer." Zudem dankte er den Helfern, die den Betroffenen nun zur Seite stehen.
    Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel schrieb bei Facebook: "Wir alle sind fassungslos angesichts dieser schrecklichen Katastrophe, die so viele Menschen aus dem Leben gerissen hat. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und den Angehörigen."
    Kirchen rufen zu Gebeten auf
    Auch die Kirchen in Deutschland haben mit Trauer und Bestürzung auf den Absturz reagiert. Die evangelische und die katholische Kirche riefen zum Gebet für die Opfer und deren Angehörige auf. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sprach allen Betroffenen seine Anteilnahme aus.
    Am Flughafen Düsseldorf kümmern sich laut dem Erzbistum Köln auch katholische Notfallseelsorger und ein Kriseninterventionsteam um die wartenden Angehörigen. Seelsorger und Priester aus der Stadt unterstützen sie.
    (hba/bor)