Dienstag, 19. März 2024

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Reform der Handball Champions League
"Den Spielern nicht zuzumuten"

Schlanker und übersichtlicher soll die Handball Champions League mit der Reform werden: Die Anzahl der Spiele dagegen wird steigen, kritisiert Frank Bohmann: "Da hoffe ich, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist", sagte der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga im Dlf.

Frank Bohmann im Gespräch mit Bastian Rudde | 21.10.2017
    Kiels Patrick Wiencek (M) wirft ungehindert von Barcelonas Viran Morros (l).
    Patrick Wiencek (Mitte) vom THW Kiel bei einem Champions League Spiel: Wird die Belastung bald noch höher? (dpa / Daniel Reinhardt)
    Es war einmal Zeit für eine Kur, hat man sich beim europäischen Handball-Verband EHF gedacht – und daher beschlossen, dass der Vorzeigevereinswettbewerb, die Champions League, schlanker und übersichtlicher werden soll. Bisher spielen in der Champions League 28 Mannschaften – ab der Saison 2020/21 sollen es nur noch zwölf sein.
    In Zeiten, in denen internationale Sportverbände eher dazu tendieren ihre Wettbewerbe weiter aufzublähen, ein weitsichtiger Schritt – könnte man meinen. Tatsächlich jedoch ist man im deutschen Handball mit Teilen der Champions-League-Reform unzufrieden. Denn: Die Anzahl der Spiele wird nicht reduziert, sondern erhöht.
    Deutsche Vereine waren gegen mehr Spiele
    "Das ergibt eine Anzahl von Spielen, die den Topmannschaften, den Ligen, den Verbänden und schon gar nicht den Spielern zuzumuten ist", kritisierte Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga GmbH in der Sendung "Sport am Samstag": "Da hoffe ich, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist."
    Die Spielergewerkschaft sei aus allen Wolken gefallen, als die Reformpläne verkündet wurden, sagte Bohmann. Die deutschen Vereine hätten sich bei den Verhandlungen ganz klar gegen eine Erhöhung der Spiele ausgesprochen.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.