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Reihe: Europa anders denken
"Gute Politik fällt nicht vom Himmel"

Die frühere Bundespräsidentschaftskandidatin Gesine Schwan sieht Europa vor großen Herausforderungen. Die jetzige Konstitution der EU brauche dringend Ergänzung durch die "organisierte Zivilgesellschaft", sagte die frühere Präsidentin der Europauniversität Viadrina im Deutschlandfunk.

Gesine Schwan im Gespräch mit Stefan Koldehoff | 03.08.2014
    Die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan während einer Gesprächsrunde in den Kammerspielen des Theater Lübeck.
    Die SPD schickte Gesine Schwan zweimal ins Rennen bei der Bundespräsidentenwahl. (Olaf Malzahn/dpa)
    Zu diesem vorstaatlichen Bereich zählt die Politikwissenschaftlerin gemeinnützige Organisationen wie Greenpeace, German Watch oder Amnesty International. Diese könnten zu einer Verständigung darüber beitragen, wie es zu unterschiedlichen Politiken in Europa käme und wie diese zu überwinden wären.
    Mit Blick auf die europäische Krisenpolitik der letzten Jahre beklagte Schwan zudem eine "Diskreditierung der Solidarität" in Deutschland insbesondere durch die schwarz-gelbe Bundesregierung und die Bundeskanzlerin. Dies habe hierzulande zu einem gänzlich anderen Diskurs geführt, als beispielsweise in Polen. Die "Manie des Wettbewerbsdenkens" habe viel zerstört – und zu einer "Freudlosigkeit" beigetragen. Doch die heutige Präsidentin der Humboldt-Viadrina School of Governance ist überzeugt: "Der wahnsinnige Wettbewerbs-Trip lässt sich auch wieder einfangen".
    Das vollständige Gespräch mit Gesine Schwan können Sie für mindestens fünf Monate in unserem Audio-Angebot nachhören.