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Rente
Bundesregierung erwartet steigende Altersarmut

Die Bundesregierung sieht einem Medienbericht zufolge ein deutlich wachsendes Risiko, im Alter arm zu werden. Viele Bürger würden im Ruhestand nicht ausreichend finanziell abgesichert sein, sollten sie nicht selbst mehr für ihre Altersvorsorge tun, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf den "Alterssicherungsbericht 2016".

26.10.2016
    Eine Seniorin hält Geld in ihrer Hand.
    Eine Seniorin hält Geld in ihrer Hand. (imago / EPD / Jürgen Blume)
    Das Versorgungsniveau zukünftiger Rentner werde "ohne zusätzliche Altersvorsorge in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen", heißt es demnach weiter. Besonders für Geringverdiener bestehe Handlungsbedarf. "Wird in diesem Einkommensbereich nicht zusätzlich für das Alter vorgesorgt, steigt das Risiko der Bedürftigkeit im Alter stark an."
    Den "Alterssicherungsbericht" erstellt die Bundesregierung alle vier Jahre. Dafür hat das Institut TNS Infratest Sozialforschung 2015 mehr als 30.000 Bürger befragt und deren Angaben auf die Bevölkerung hochgerechnet. Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" geht aus dem Bericht hervor, dass die gesetzliche Rente immer noch die größte Bedeutung für die Versorgung alter Menschen hat. Viele hätten aber Zusatzeinkünfte beispielsweise aus der betrieblichen Altersversorgung.
    Wohneigentum bessert Rente deutlich auf
    Am häufigsten verfügten Senioren neben der Rente oder der Pension über Zinseinkünfte. Ehepaare im Westen erhielten so 282 Euro monatlich, Alleinstehende 178 Euro. Im Bericht wird aber auch deutlich gemacht: "Personen mit Wohneigentum weisen ein deutlich höheres verfügbares Einkommen auf als Mieter." Demnach erzielten Ehepaare im Rentenalter mit der Vermietung und Verpachtung Einnahmen in Höhe von 947 Euro.
    Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass es deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt. So hätten Männer ein Alterseinkommen von durchschnittlich 1.700 Euro netto, Frauen von 1.100 Euro. Ein besonders hohes Alterseinkommen hätten Beamte: Ihre Pensionen seien mit durchschnittlich 2.300 Euro netto pro Monat höher als die Leistungen anderer Versorgungssysteme. Fast die Hälfte der ehemals selbstständig Tätigen verfüge dagegen nur über ein Nettoeinkommen von weniger als 1.000 Euro.
    (hba/tgs)