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Reportage
Nasen-Nebenhöhlen-Operation

05.08.2014
    Eine junge Frau putzt sich die Nase.
    Wenn es eine Behinderung der Nase und Atmung über einen längeren Zeitraum gibt, dann kann eine Operation helfen. (dpa picture alliance / Klaus Rose)
    Dr. Felix Knapp, Oberarzt an der Hals-Nasen-Ohrenklinik und Poliklinik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf:
    Heute werde ich eine Patientin operieren, die jetzt schon über mehrere Monate über eine Nasen-Atmungs-Behinderung klagt - aber auch über immer wiederkehrende Nasen-Nabenhöhlen-Entzündungen.
    Sie ist schon mit unterschiedlichen Antibiotika, Kortison, Nasen-Sprays und auch oralem Kortison vorbehandelt worden und hatte auf die Art und Weise keine wirkliche Besserung erzielt. Wir beabsichtigen mit der Operation, die Zugänge zu den Nasennebenhöhlen wieder zu eröffnen, sie zu erweitern, um damit die Luft wieder frei durch die Nasennebenhöhlen zirkulieren lassen zu können.
    Ich fahre jetzt mal mit dem Endoskop hier in die Nase, da sehen wir als erstes die untere Nasenmuschel und fahren weiter bis zum Kopf der mittleren Nasenmuschel. Und wir sehen da eine Schleimhautschwellung dieser mittleren Nasenmuschel. Und wenn wir hier nach hinten fahren, auch hier ist diese glasige Schleimhautschwellung zu sehen, die einem Polypen entspricht, und genau das ist die Pathologie. Und genau dort wollen wir den Luftweg eröffnen und die Polypen beseitigen.
    Wir können dann mit unseren Instrumenten die Nasenmuschel vorsichtig auf die Seite drängen. Hier sieht man wieder das polypös verdickte Schleimhautgewebe. Diese Patientin hat wirklich eine sehr enge Nase, wir haben hier schon mit unseren zwei Instrumenten, also mit der Optik und mit dem Greifinstrument Schwierigkeiten, an Ort und Stelle zu kommen, kann man sich also gut vorstellen, wie das dann für die Luft ist. Die kommt da auch nicht so gut hin.
    Hier, diese schwarze Öffnung ist das Kieferhöhlenfenster. In der Kieferhöhle hat die Patientin eigentlich kein Problem. Wir wollen also nur dieses Kieferhöhlenfenster etwas erweitern.
    Jetzt sind wir hier im oberen Nasengang, jetzt bin ich also an der oberen Nasenmuschel vorbei. Von vorne hätte man an diese Stelle gar nicht schauen können, mit dem Endoskop geht das doch sehr schön.
    Dieses schwarze Loch da oben, das ist schon der Eingang zur Stirnhöhle. Den will ich nur noch erweitern. Der Zugang hier zur Stirnhöhle, der befriedigt mich noch nicht, da muss ich noch ein bisschen weiter aufmachen. Ich sehe an einer Stelle eine dunkle Stelle, das ist schon mal ganz gut, aber durch diese Enge der Nase ist es nicht so einfach, sich da eine Übersicht zu verschaffen. So, noch mal die Giraffe.
    Aha. Hier sauge ich gerade entzündliches Sekret aus der Stirnhöhle ab. Das ist zähes Sekret aus der Stirnhöhle. Für den Chirurgen ein sehr befriedigendes Geräusch. Er weiß, dass er da einen Abfluss geschaffen hat. Jetzt bin ich wirklich am Ende der Operation angelangt, werde die Tamponade einsetzen, dann wird die Anästhesie dafür sorgen, dass die Patientin punktgenau aus der Operation erwacht. Wunderbar.