Donnerstag, 28. März 2024

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Reporter ohne Grenzen: Journalist des Jahres 2017
"Tomas Piatek ist ein Held der unabhängigen Medien"

"Reporter Ohne Grenzen" hat den polnischen Investigativ-Journalisten Tomas Piatek als "Journalist des Jahres" ausgezeichnet. Der Preis gebe Piatek Kraft und Rückendeckung für seine Arbeit, sagte Martin Sander im Dlf, der den Weg des Journalisten seit langem begleitet.

Martin Sander im Gespräch mit Bettina Köster | 08.11.2017
    Tomasz Piatek steht am 12. Januar 2017 bei einem Protestmarsch gegen die Reform des Ponischen Justitzsystems in Krakau auf der Straße und streckt seine rechte Hand in die Luft, mit der er ein Peace-Zeichen macht.
    Der polnische Investigativ-Journalist Tomasz Piatek im Januar 2017 bei einem Protestmarsch gegen die Reform des Ponischen Justitzsystems in Krakau. (imago / ZUMA Press)
    Ein "Held der unabhängigen Medien" sei Tomas Piatek, so Martin Sander im Dlf über den Journalisten, der zu den bekanntesten seiner Zunft in Polen gehört. In seinem Buch "Antoni Macierewicz und seine Geheimnisse" beschreibt Piatek die illegalen Waffengeschäfte des polnischen Verteidigungsministers.
    Diese Recherchen hätten Piatek allerdings auch in Gefahr gebracht, so Sander. Macierewicz will ihn dafür ins Gefängnis bringen, Piatek drohen bis zu drei Jahren Haft. Viele NGOs, Politiker und sogar Kritiker Piateks hätten sich seitdem auf die Seite des Journalisten geschlagen.
    Eine Frau hält am 12 Januar 2017 in Krakow eine polnische AUsgabe des Buches "Macierewicz und seine Geheimnisse" von Tomasz Piatek in die Luft.
    In seinem Buch "Macierewicz und seine Geheimnisse" übt Tomasz Piatek scharfe Kritik am polnischen Verteidigungsminister Macierewicz und wirft ihm vor, in illegale Waffen- und Geldgeschäfte mit Russland verstrickt zu sein. (imago / ZUMA Press)
    Auszeichnung als Rückendeckung
    Die Auszeichnung gebe Piatek noch mehr Rückendeckung und helfe ihm dabei, die aktuellen und auch kommenden Auseinandersetzungen durchzustehen, glaubt Martin Sander. Er hofft, dass diese internationale Auszeichnung auch in Polen etwas bewegt.
    "Ein großer Teil der polnischen Gesellschaft, der vielleicht mit dem Regierungslager sympathisiert, bekommt durch diese Auszeichnung jetzt natürlich zurückgespiegelt, wie man die Pressefreiheit im Land sieht."