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Neue Simulation der äußeren Bereiche des Sonnensystems
Hundert Monde statt Planet Neun

Einen neuen Planeten zu finden, ist der Traum mancher Astronomen. Die Entdecker von Uranus und Neptun haben ihren festen Platz in den Geschichtsbüchern. Nachdem Pluto nur noch ein Zwergplanet ist, hat die Suche nach "Planet Neun" aufs Neue begonnen.

Von Dirk Lorenzen | 25.08.2018
    Pluto und Charon weisen sich immer dieselben Seiten zu
    Was genau sich im Sonnensystem jenseits von Pluto und seinem Mond Charon tut, ist bis heute unklar (NASA)
    Manche Forscher postulieren einen solchen Planeten, der mehr Masse hat als die Erde und nicht näher an die Sonne herankommt als der zweihundertfache Abstand Erde-Sonne.
    Als Indiz für die Existenz von Planet Neun gelten einige Objekte jenseits des Neptun auf ungewöhnlich lang gestreckten oder stark gegen die Ebene des Sonnensystems geneigten Bahnen.
    Doch statt eines großen Planeten tut es auch die Anziehungskraft Hunderter kleiner Körper etwa von den Ausmaßen des Erdmondes. Das zeigen Simulationen einer Astronomengruppe aus Boulder, Colorado.
    Der Zwergplanet Sedna in den Außenbereichen des Sonnensystems
    Der Zwergplanet Sedna in den Außenbereichen des Sonnensystems (NASA)
    Im Laufe der Jahrmillionen verändern sie mit vereinten Kräften den Lauf vieler Asteroiden und schieben sie so weit an den Rand des Sonnensystems. Die recht großen fernen Objekte können kaum da draußen entstanden sein. Sie müssen sich dichter an der Sonne gebildet haben und wurden dann an den Rand gedrängt.
    Die Astronomen versuchen weiter, möglichst viele ferne Objekte zu erwischen. Kürzlich ging eine sehr aufwendige Durchmusterung des Himmels mit einem 3,5-Meter-Teleskop auf Hawaii zu Ende.
    Die Forscher haben 840 neue eisige Welten jenseits des Neptun entdeckt. Dreißig davon laufen auf besonders entfernten Bahnen – doch ob Planet Neun oder Hunderte kleinerer Brocken sie dorthin bugsiert haben, ist noch unklar.