Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

Ritalin statt Ruhe
Warum deutsche Arbeitnehmer sich zu mehr Leistungsfähigkeit dopen

Mit Grippe zur Arbeit, vorher schnell zwei, drei Schmerztabletten einwerfen, das Auskurieren auf die lange Bank schieben: Studien zufolge schleppt sich ein Achtel der deutschen Arbeitnehmer auch krank zur Arbeit.

Moderation: Markus Dichmann | 04.04.2015
    Ritalin wird zur Behandlung von ADHS eingesetzt
    Ritalin wird zur Behandlung von ADHS bei Kindern eingesetzt - aber auch bei Erwachsenen hat es Effekte. (picture-alliance / dpa / Julian Stratenschulte)
    Ein Viertel arbeite regelmäßig ohne Pausen, um das jeweilige Pensum zu bewältigen, und ein Drittel wisse schon gar nicht mehr, wie man den Anforderungen überhaupt noch gerecht werden solle. Allerdings gehen viele Arbeitnehmer noch einen Schritt weiter und greifen sogar gesund zu Medikamenten. Knapp drei Millionen Menschen haben schon verschreibungspflichtige Mittel oder Drogen genommen, um am Arbeitsplatz leistungsfähiger zu sein. Von Ritalin über Amphetamine bis hin zu Kokain, immer mehr Arbeitnehmer geraten in eine Spirale aus Leistungsdruck und Abhängigkeit, ohne die psychischen wie körperlichen Schäden zu berücksichtigen.
    Campus & Karriere fragte: Wie konnte es zu dieser Entwicklung kommen? Welche Berufsgruppen sind besonders gefährdet? Wie geraten die Mittel in Umlauf? Wie können Arbeitnehmer und Unternehmen dagegen vorgehen? Und wir wollen von Ihnen wissen, ob Sie selbst schon zu leistungssteigernden Mitteln gegriffen haben? Oder beobachten Sie es bei Ihren Kollegen?
    Gesprächsgäste waren:
    • Hubert-Christoph Buschmann, Chefarzt der AHG Klinik Tönisstein
    • Jörg Marschall, Forschungs- und Beratungsinstitut IGES
    Beiträge:
    • Die Versuchung ist groß. Wie Krankenschwestern und Taxifahrer die ewige Müdigkeit in den Griff kriegen (Tobias Jobke)
    • Ritalin, Modafinil und Co. Unsere Reporterin zeigt im Selbstversuch, wie leicht verschreibungspflichtige Medikamente zu beschaffen sind (Jennifer Rieger)
    Eine Sendung mit Hörerbeteiligung über Telefon 00800 – 44 64 44 64 oder per Mail an campus@deutschlandfunk.de