EROSITA, so groß wie ein kleines Bierfass, soll in den ersten vier Jahren im All den gesamten Himmel im Röntgenbereich aufnehmen - und zwar so detailliert wie kein Instrument zuvor. Das Teleskop wird einen Zensus der Röntgen-Quellen im All durchführen.
Die Astronomen hoffen, mindestens 100.000 Galaxienhaufen zu erfassen. Diese Haufen sind die größten zusammenhängenden Objekte im Kosmos und strahlen intensiv im Röntgenbereich. Für ihre Entstehung und Entwicklung dürfte die unsichtbare Dunkle Materie die dominierende Rolle gespielt haben.
Die Verteilung der Haufen im Weltraum hängt dagegen vom geometrischen Aufbau und der Ausdehnung des Kosmos ab - und damit von der hypothetischen Dunklen Energie, die das Universum immer schneller auseinandertreibt. Die Beobachtungen von eROSITA sollen helfen, die geheimnisvollen Phänomene Dunkle Materie und Energie etwas zu enträtseln.
Zudem wollen die Astronomen mit diesem Weltraumteleskop Schwarze Löcher in nahen Galaxien untersuchen und einige Millionen aktiver Galaxien aufspüren, in deren Zentrum sich ein Schwarzes Loch befindet, das gerade viel Materie verschlingt.
Der Spektrum-Satellit mit eROSITA wird rund viermal weiter entfernt von der Erde postiert als der Mond. Von dort soll er mindestens sieben Jahre lang die Röntgenstrahlung aus den Tiefen des Weltalls beobachten.