Donnerstag, 28. März 2024

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Ruder-WM
Gold und gute Ansätze

Der Deutschland-Achter hat bei der Ruder-WM in Florida Gold gewonnen. Insgesamt schnitt das deutsche Team zwar historisch schlecht ab. Der Präsident des Deutschen Ruderverbandes, Siegfried Kaidel, sieht im Gespräch mit dem Dlf die deutschen Nachwuchsruderer nach Kritik aber auf einem guten Weg.

Siegfried Kaidel im Gespräch mit Bastian Rudde | 01.10.2017
    Der Deutschland-Achter 2017 fährt bei seiner Vorstellung am 18.05.2017 in Dortmund auf dem Dortmund-Ems-Kanal.
    WM-Gold für den Deutschland-Achter. Das erste seit 2011 - Archivbild. (dpa / Caroline Seidel)
    "Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie groß der Stein war, der mir vom Herzen gefallen ist", erzählte Siegfried Kaidel, Präsident des Deutschen Ruderverbandes dem Dlf kurz nach dem Sieg. "Das war eine ganz große Leistung und wir sind alle froh, dass dieses Team so stark gerudert ist und Trainer Uwe Bender hier eine tolle Leistung herausgeholt hat."
    Bender hat die Betreuung des Deutschland-Achters zu Jahresbeginn vom langjährigen Erfolgscoach Ralf Holtmeyer übernommen. Allerdings nur für ein Jahr. Dann soll Holtmeyer zurückkehren. Im Dlf hatte Ruderer Johannes Weißenfeld vor Kurzem gelobt, mit Bender habe die Qualität des Trainings zugenommen. Es würde weniger Einheitsbrei trainiert, hatte der Sportler gesagt.
    Verbandspräsident Kaidel erklärte jedoch, eine Beschäftigung Benders als Betreuer des Deutschland-Achters über das vereinbare Jahr hinaus sei heute kein Thema. "Wir werden jetzt in die Gespräche gehen, wie wir Uwe Bender sinnvoll und gut weiter einsetzen."
    "Weiter nach vorne bringen"
    Obwohl die Ruder-Weltmeisterschaft insgesamt mit einem historisch schlechten Ergebnis zu Ende gegangen ist - bis auf den Achter sind die deutschen Ruderer bei der Weltmeisterschaft in Sarasoto ohne Medaille geblieben - zieht Kaidel eine versöhnliche Bilanz.
    "Wir sehen, dass wir mit einer sehr jungen Mannschaft ein sehr gutes Zeichen gesetzt haben. Das sind alles Nachwuchsruderer, die hier am Start sind und deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir für die nächsten Jahre weiter sehr gut ausbauen können."
    Frauen- und Männerdoppelvierer seien extrem jung gewesen mit wenig internationaler Erfahrung. "Und wenn ich sehe, wie der Frauen-Doppelvierer dann noch im Finale den vierten Platz errudert hat, ist das ein deutlicher Trend."
    Den beschreibt Kaidel seit dem Weltcup-Finale in Luzern Anfang Juli. Damals hatte Olympiasiegerin Annekatrin Thiele kritisiert, sie vermisse beim Nachwuchs die Kämpfermentalität. Danach hätten laut Kaidel junge Ruderer erkannt, dass sie viel tun müssten und durch gemeinsame Trainingslager ein ganzes Stück aufgeholt. "Darauf müssen wir aufsetzen und das weiter in gemeinsamen Training nach vorne bringen."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.