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Rüstungsindustrie
Der Waffenhandel boomt weltweit

Weltweit wächst der Handel mit Kriegsgerät aller Art. Die USA sind der größte Exporteur, Deutschland liegt auf Platz fünf. Die wichtigsten Käufer sitzen im Nahen Osten und in Asien.

20.02.2017
    Ein deutscher Leopard-Panzer auf einer Rüstungsmesse in Abu Dhabi
    Ein deutscher Leopard-Panzer auf einer Rüstungsmesse in Abu Dhabi (dpa-picture-alliance/Jon Gambrell)
    Wie das Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri bekanntgab, nahm das Geschäft mit Rüstungsgütern zwischen 2012 und 2016 um 8,4 Prozent zu, verglichen mit dem Fünfjahreszeitraum davor. Der Waffenhandel hat damit seinen größten Umfang seit dem Ende des Kalten Krieges erreicht. Die größten Exporteure waren demnach die USA und Russland, gefolgt von China, Frankreich und Deutschland. "Die Amerikaner verkaufen immer mehr Waffen und bauen ihren Vorsprung weiter aus", sagte Sipri-Forscher Pieter Wezeman dem Deutschlandfunk.
    Deutsche Waffenexporte rückläufig
    Die Bundesrepublik lieferte im Berichtszeitraum Waffen in 60 Staaten. Allerdings hat Deutschland am Boom der jüngsten Zeit keinen Anteil. Die Exporte deutscher Rüstungshersteller gingen im betrachteten Zeitraum um 36 Prozent zurück. Die Forscher machen dafür unter anderem einen Rückgang der Nachfrage in Europa verantwortlich.
    Der größte Waffenimporteur ist Indien. Dort stieg das Volumen der Einkäufe um 43 Prozent. Die Friedensforscher erklären den Anstieg der Rüstungsimporte nach Asien auch politisch: "Da es keine regionalen Kontrollmechanismen gibt, sind die asiatischen Staaten weiterhin dabei, ihre Arsenale zu vergrößern", heißt es in der Sipri-Veröffentlichung.
    Saudi-Arabien verdreifacht seine Importe
    Der zweitgrößte Importeur ist Saudi-Arabien, dort verzeichneten die Forscher ein Wachstum der Einfuhren von 212 Prozent. Das Land kaufte in den vergangenen fünf Jahren demnach mehr als drei Mal so viele Waffen wie im gleichen Zeitraum davor.
    (riv/cc)