Rummelplatz

Paul Dessau als Musiklehrer

Der deutscher Komponist Paul Dessau, aufgenommen am 23.April 1971 in München.
Der deutscher Komponist Paul Dessau, aufgenommen am 23.April 1971 in München. © dpa / picture alliance
Von Ed Stuhler · 07.08.2015
"Lukullus", "Lanzelot", "Leonce und Lena" sind die drei Opern, in denen sich die zunehmend kritische Haltung des Komponisten Paul Dessau zur DDR widerspiegeln, in die er aus amerikanischem Exil mit großen Hoffnungen gekommen war. Dessau litt an Anmaßung und Misstrauen der Kulturbürokratie, an deren Verständnislosigkeit gegenüber moderner Musik.
Seine Hoffnung, die Herrschenden auf dem Wege der Fürstenerziehung beeinflussen zu können, erwies sich als Illusion. Je mehr er erkannte, dass seine musikalische Aufklärung auf unfruchtbaren Boden fiel, desto intensiver wandte er sich der musikalischen Erziehung der Kinder zu. An der Schule seines Wohnortes Zeuthen bei Berlin unterrichtete er 14 Jahre lang einmal in der Woche Musik - freiwillig und unentgeltlich.
In den Kindern sah er die Konzert- und Opernbesucher von morgen. Es gelang dem berühmten Komponisten, erfolgreich den Lehrplan zu ignorieren und trockene Fakten durch schöpferischen Umgang mit Musik zu ersetzen. Gemeinsam mit den Schülern erarbeitete er Lieder - nach Tierversen von Brecht und nach Texten der Kinder - 1963 das Singspiel "Rummelplatz".
Produktion: DLF 2013

Das Manuskript zum Nachlesen:

Rummelplatz - Paul Dessau als Musiklehrer (pdf)