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Russischer Doping-Skandal
Chef-Sportarzt Portugalow lebenslang gesperrt

Eine der Schlüsselfiguren in der Doping-Affäre um die russischen Leichtathleten ist aus dem Verkehr gezogen worden: Der Internationale Sportgerichtshof CAS belegte den für die russischen Leichtathleten verantwortlichen Sportmediziner Sergej Portugalow mit einer lebenslangen Sperre.

Von Dietrich Karl Mäurer | 13.03.2017
    Szene aus einem Leichathletik-Sprint-Wettbewerb
    Der russische Dopingskandal hat nicht nur für die Athleten Konsequenzen (dpa / picture alliance / Robert Ghement)
    Sergej Portugalow habe gleich gegen mehrere Antidopingregeln des Weltleichtathletikverbands verstoßen. Anwendung von verbotene Methoden bzw. Besitz von verbotenen Substanzen, Handel mit selbigen Mitteln und deren Verabreichung. Die Beweislage sei klar. Das teilte der Internationale Sportgerichtshof in Lausanne mit.
    Sergej Portugalow hatte die russischen Leichtathleten als Chefmediziner betreut. Er gilt als Mastermind des Dopingprogramms. Der Sportmediziner wurde vom CAS deshalb lebenslang gesperrt.
    Russische Athleten seit 2015 gesperrt
    Der Internationale Sportgerichtshof traf die Entscheidung in erster Instanz für den russischen Leichtathletikverband. Denn der Verband ist seit 2015 wegen systematischen Dopings selbst suspendiert. Wegen Dopingvergehen wurden die russischen Leichtathleten im letzten Jahr gesperrt und durften nicht an den olympischen Spielen in Rio teilnehmen. Gleiches galt für die Teilnahme der russischen Behindertensportler an den Paralympics.
    Nach Angaben des kanadischen Ermittlers Richard McLaren sollen zwischen 2011 und 2015 etwa 1000 russische Athleten am systematischen Doping beteiligt gewesen sein. Offizielle Vertreter Russlands hatten zuletzt Doping im russischen Sport zugegeben, die Existenz eines staatlich betriebenen Dopingsystems aber bestritten.