Freitag, 29. März 2024

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Russland und Türkei
Wirtschaftsbeziehungen kitten den Streit

Monatelang lagen die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland auf Eis, nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets im Grenzgebiet zu Syrien. Mittlerweile nähern sich beide wieder an, vor allem über Wirtschaftsprojekte. Und auch beim Streitpunkt Syrien setzen beide offiziell auf Konsens, erklärt Moskau-Korrespondentin Gesine Dornblüth.

Gesine Dornblüth im Gespräch mit Anne Raith | 07.12.2016
    Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim ist vom russischen Präsidenten Wladimir Putin (L) empfangen worden.
    Russland wolle seine Gaslieferungen Richtung Westen diversifizieren: Eine Gasröhre solle die Türkei mit Gas versorgen, eine zweite durch die Türkei auf den EU-Markt führen. (/ AFP PHOTO / POOL / Sergei Karpukhin)
    Monatelang lagen die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei auf Eis. Doch seit dem Sommer, seit einem Brief des türkischen an den russischen Präsidenten, nähern sich Ankara und Moskau wieder an - über Wirtschaftsprojekte. Derzeit ist der türkische Ministerpräsident Yildirim zu Gesprächen in Moskau und auch dieses Mal stehen Wirtschaftskooperationen im Vordergrund.
    Im Mittelpunkt stehe derzeit ein Energieprojekt, die Gaspipeline "Turkish Stream", erklärt Moskau-Korrespondentin Gesine Dornblüth. Die russische Regierung habe angekündigt, den Vertrag zu ratifizieren. Russland wolle seine Gaslieferungen Richtung Westen diversifizieren: Eine Gasröhre solle die Türkei mit Gas versorgen, eine zweite durch die Türkei auf den EU-Markt führen. Der Gewinn für Russland: Der Transit durch die Ukraine wäre damit hinfällig. Doch noch gibt es dazu keine festen Vereinbarungen mit der EU, der Vorläufer "South Stream" war an Differenzen gescheitert.
    Auch mit Blick auf Syrien seien beide Seiten gerade sichtlich bemüht, Streitpunkte herunterzuspielen, erläutert Moskau-Korrespondentin Dornblüth. Das gelinge jedoch nicht immer, gerade mit Blick auf die Rolle von Syriens Machthaber Assad. Die Türkei will Assad abtreten sehen, während Russland ihn unterstützt.
    Hinweis: Das Gespräch können Sie nach der Sendung mindestens sechs Monate lang als Audio-on-demand abrufen