Mittwoch, 24. April 2024

Archiv


Sachsen liegt an der Spitze

Zum ersten Mal liegt in der Bildungsstudie "Bildungsmonitor 2006" ein ostdeutsches Land ganz vorn. Laut Oliver Stettes, der die Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft und der Initiative neue soziale Marktwirtschaft mitgeleitet hat, sinken zwar Sachsens Schülerzahlen, jedoch werden nicht in gleichem Maße die Bildungsausgaben gekürzt. So sei eine bessere individuelle Förderung möglich, sagte er.

Von Sandra Pfister | 24.08.2006
    Ziel der Studie sei es gewesen, einzuschätzen, in welchem Umfang das Bildungssystem eines Bundeslands die Möglichkeit erzeuge, Wachstumsimpulse zu generieren. Sachsen zeichne sich dabei durch eine große Dynamik aus. "Sachsen hebt sich in allen Bereichen deutlich vom Durchschnitt ab", so Oliver Stettes. Der Vorteil: Während die Schülerzahlen demographiebedingt zurückgingen, schaffe es das Bundesland, dass die Bildungsanstrengungen und -ausgaben nicht in selbem Maße zurück gefahren würden.

    Der frühere Vorreiter Bayern stagniert dagegen. "Bayern hat zwar vorzügliche Schulen, nutzt sein Potential aber nicht aus", so Stettes. Die Zahl der Studienberechtigten in Bayern sei nach Mecklenburg-Vorpommern die geringste in Deutschland. Auch die Zahl der Akademiker reiche nicht aus, den Bedarf der heimischen Wirtschaft zu decken.

    Die besten Hochschulen hat laut der Studie die Hansestadt Bremen. Hier ist unter anderem die Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master am weitesten fortgeschritten. "Die Bremer Hoschschullandschaft kann als vorbildlich bezeichnet werden", sagte Stettes.

    Im "Bildungsmonitor 2006" spiegeln sich laut Stettes zum ersten Mal Maßnahmen im Anschluss an den Pisa-Schock wieder. Die Politik folge den Forderungen langsam, so dass vor allem der Bildungsauftrag im Vorschulbereich gestärkt werde. "Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Stettes. Für ihn komme es darauf an, individuell zu fördern. Bildungsstandards sollten als Mindesstandards begriffen werden: "Personen sollten am Ende ihrer Schullaufbahn entweder ausbildungs- oder studiumsreif sein", sagte er.