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Sachsen
Razzien gegen mutmaßliche Rechtsterroristen

In Sachsen sind Ermittler gegen mutmaßliche Rechtsterroristen vorgegangen. Bei Razzien wurden fünf Verdächtige festgenommen. Das hat die Bundesanwaltschaft bestätigt. Die Festgenommenen sollen Asylbewerberheime angegriffen haben und für einen Angriff auf das Auto eines Lokalpolitikers verantwortlich sein.

19.04.2016
    Ortseingangsschild der Großen Kreisstadt Freital in Sachsen.
    In Freital hat es Razzien gegen mutmaßliche Rechtsterroristen gegeben. (picture alliance / dpa / Arno Burgi)
    Gemeinsam gingen Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt mit Razzien in mehreren Wohnungen und Häusern im sächsischen Freital gegen die Gruppe vor. Mehr als 200 Beamte seien im Einsatz gewesen. Bei den Durchsuchungen haben die Fahnder unter anderem eine dreistellige Zahl nicht zugelassener Feuerwerkskörper gefunden, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte.
    Bei den Festgenommenen handelt es sich laut Ermittlern um vier Männer und eine Frau zwischen 18 und 39 Jahren. Sie sollen zur "Gruppe Freital" gehören, deren Anführer schon seit November in Untersuchungshaft sitzen.
    Angriffe auf Asylbewerberheime mit Böllern und Steinen
    Die Ermittler vermuten, dass die Verdächtigen im Herbst vergangenen Jahres Asylbewerberheime in Freital mit Böllern und Steinen angegriffen haben. Bisher gehe es um drei Anschläge im September und Oktober/November 2015.
    Erst vor gut einer Woche hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen gegen die rechtsextreme Gruppe "Bürgerwehr FTL/360" an sich gezogen und mitgeteilt, es gehe um den Verdacht der Bildung einer terroristischen Vereinigung. Einige der Beschuldigten sind den Angaben zufolge auch des versuchten Mordes, der gefährlichen Körperverletzung und der "Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen" verdächtig.
    In Freital hatte es im Sommer vergangenen Jahres immer wieder Proteste gegen die Aufnahme von Flüchtlingen gegeben, was bundesweit Besorgnis und Kritik auslöste.
    (pr/tj)