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Samsung Galaxy Note 7
Fehlerhafte Akkus lösten Brände aus

Die Vermutung des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung haben sich bestätigt: Einige Exemplare des Galaxy Note 7 sind wegen fehlerhafter Akkus in Brand geraten. Nach monatelangen Untersuchungen steht das nach Unternehmensangaben jetzt fest. Die Produktion wird nicht wieder aufgenommen, im Frühjahr soll das Galaxy 8 kommen.

Von Jürgen Hanefeld | 23.01.2017
    Samsung Galaxy Note 7 im Wasser
    Das ist das Galaxy Note 7, das auch unter Wasser funktionieren sollte. In dieser Situation wäre es auch nicht in Flammen geraten. (picture alliance / dpa / Ritchie B. Tongo)
    Es war die Batterie. Hauptsächlich jedenfalls, erklärte der südkoreanische Konzern heute in Seoul. Auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz sagte Koh Dong Jin, der Chef der Handysparte von Samsung:
    "Wir haben beim Design und der Herstellung der Batterien einen neuen Anlauf genommen. Zusammengefasst kann man sagen, der Grund für die Selbstentzündung des Galaxy Note 7 steckte in den Batterien."
    Samsung Electronics war im Herbst vergangenen Jahres in die Schlagzeilen geraten, weil einige Exemplare des Smartphones Galaxy Note 7 Feuer gefangen hatten. Nach monatelangen Untersuchungen durch Samsung selbst sowie durch drei unabhängige Institute bestätigte das Unternehmen nun den Anfangsverdacht: Design und Herstellung der Akkus seien die Gründe für die Schmorbrände gewesen.
    "Wir fühlen uns dafür verantwortlich, die Gestaltung und Produktion der Akkus nicht hinreichend überprüft zu haben, bevor wir Galaxy Note 7 auf den Markt gebracht haben."
    Koh Dong Jin entschuldigte sich für den Rückruf der Geräte, von denen rund 2,5 Millionen Stück verkauft worden waren - allerdings nicht in Deutschland, wo sie noch gar nicht auf dem Markt waren.
    Samsung macht fünf Milliarden Euro Verlust
    Zunächst hatte Samsung versucht, den Schaden mit einer Umtauschaktion zu begrenzen, doch im Oktober verkündete das Unternehmen die komplette Einstellung der Produktion. Weltweit hatten Fluggesellschaften ihren Passagieren verboten, die Geräte mit an Bord zu nehmen.
    Um den Fehler zu ermitteln, hätten 700 Forscher und Ingenieure mehr als 200.000 Geräte und mehr als 30.000 Batterien überprüft, erklärte Koh heute. Insgesamt hatten sich einige Dutzend Galaxy Note 7 beim Aufladen überhitzt und von selbst entzündet. Koh versicherte, es werde keine Panne dieser Art mehr geben.
    Der Verlust durch die Produktionseinstellung liegt nach konzerneigener Schätzung bei rund fünf Milliarden Euro. Dennoch wolle Samsung den Hersteller der fehlerhaft konstruierten Akkus nicht zur Verantwortung ziehen.
    Wann das Nachfolgemodell Galaxy S 8 auf den Markt kommt, wollte der Manager nicht verraten.
    "Obwohl wir zur Zeit über den Verkaufsstart von Galaxy 8 beraten, kann ich heute nur mitteilen, dass wir das neue Gerät nicht, wie in früheren Jahren, beim Mobile World Congress vorstellen werden."
    Der findet Ende Februar in Barcelona statt. Branchenkenner erwarten das Galaxy 8 nun eher im April oder Mai.