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Sandstrände im Sperrgebiet
Zypern und die Perspektive der Wiedervereinigung

"Zypern-Verhandlungen an kritischem Punkt", "Zypern-Lösung in Reichweite" - so lauteten einige Überschriften der vergangenen Wochen. Nachdem sich die Parteien in diesem Konflikt über Jahrzehnte unversöhnlich gegenüberstanden, was der Insel schon den Beinamen "Friedhof der Diplomatie" einbrachte, scheint es nun Bewegung zu geben.

Von Manfred Götzke und Leila Knüppel | 21.01.2017
    Griechiche und Türkische Zyprioten demonstrieren gemeinsam entlang der Ledra-Street, der "grünen Linie" in der geteilten Stadt Nikosia am 14.12.2016. Der Schriftzug auf dem griechischen Plakat: "Ja zu einer Lösung, Ja zur Zukunft".
    Griechische und Türkische Zyprer demonstrieren gemeinsam entlang der Ledra-Street, der "grünen Linie" der geteilten Stadt Nikosia. (dpa/Katia Christodoulou)
    Zwischen den Inselbewohnern ist eine vorsichtige Annäherung im Gange. In der von der UN bewachten Pufferzone hat vor einigen Jahren das "Haus für Kommunikation" eröffnet, in dem sich Menschen aus dem Süden und Norden der Insel treffen, gemeinsam Musik machen, tanzen oder Griechisch und Türkisch lernen können. Und im "Club der Verräter" treffen sich Intellektuelle aus beiden Inselteilen, um über ihr großes Ziel, die Wiedervereinigung, zu diskutieren.
    Dabei sind die Wunden des Konflikts längst nicht geheilt. Tod und Vertreibung lasten bis heute auf der Bevölkerung, so dass nicht alle Zyprer hoffnungsvoll auf eine Wiedervereinigung blicken.