Satire

Eisstadt

Schorsch Kamerun, Sänger der legendären Band "Die goldenen Zitronen"
Schorsch Kamerun, Sänger der legendären Band "Die goldenen Zitronen" © dpa / picture alliance / Maurizio Gambarini
Von Schorsch Kamerun · 01.11.2016
Ein Märchen mitten aus dem Leben: Innerhalb der Grenzen der Stadt ist Sicherheit. Ruhe. Ordnung. Ende der Flucht. Eisstadt heißt der Ort der Verheißung, an dem sich für die Flüchtlingsfamilie bald nur noch Demütigung und Terror einlösen.
Diktator Marschall Schaill hat Meinung und Würde wegorganisiert, sein Ideologe und Chef-Demagoge Naumann hilft, die Stadtbewohner in wert und unwert zu teilen. Zu den Werten und Gläubigen gehört der Regime-Soldat Karl, zu den Unwerten Nevin, das Flüchtlingsmädchen. Mit ihren Leidensgenossen ist sie degradiert zur Rohstofflieferantin. Man pumpt den Flüchtlingen ihre Augenflüssigkeit ab und gibt sie den Einheimischen. Nevin erkennt, dass sie damit auch Überlebensgarantin für die Stadtbevölkerung ist. Aus diesem Bewusstsein heraus schöpft sie Mut. Mut zur Rebellion. Welches System auch immer überlebt am Ende, wer auch immer schließlich die Ordnung diktiert in Eisstadt: Die Welt wird es erfahren und verstehen. Denn zum Glück gibt es den Info-Clown.
Regie: Schorsch Kamerun
Mit Jacques Palminger, Jens Rachut, Eva Zander, Alexander Scheer, Schorsch Kamerun, Fabian Hinrichs, Laura Tonke, Rudi Zander, Annekarthrin Bürger

Produktion: WDR 2005
Länge: 49'14