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Saxofonist Kamasi Washington
Heaven and Earth

Bevor sein neues Album "Heaven and Earth" überhaupt erschienen ist, heben Kritiker den Saxofonisten Kamasi Washington gleich wieder in den Himmel. Niemand auf Erden blase das Saxofon göttlicher als er, sagen sie. Auch jetzt scheint sein gigantomanisches Auftreten erneut aufzugehen.

Von Thomas Mau | 28.06.2018
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    Kamasi Washington (picture alliance / dpa / Kabir Dhanji)
    Ein zwanzigköpfiger Chor, ein Streichorchester mit 32 Mitgliedern, zwei Bässe, zwei Keyboarder, zwei Schlagzeuger, fast drei Stunden Musik. Schon mit seinem drei CDs umfassenden Debüt-Album "The Epic" schien Kamasi Washington durch schiere Masse imponieren zu wollen. Aber solche Überwältigung ist nicht automatisch Erneuerung, auch wenn mancher gleich den Jazz neu erfunden wähnte. Genau hingehört, bedient sich der Saxophonist und Bandleader aus der Fülle der Jazzgeschichte. Die blättert er allerdings mit enormem Pathos auf. Unter dieser großen Geste aber lohnt es sich zu lauschen, seinen langen Saxophon-Soli etwa. Das tun gelegentlich auch die Fans der Rapper Snoop Dogg oder Kendrick Lamar, die Kamasi Washington von der Zusammenarbeit mit den Hip Hop-Stars kennen.