Dienstag, 23. April 2024

Archiv

Cyberattacken auf Medienanstalten
Angriff auf die "Kronjuwelen"

Anfang Juni wurde das ZDF Opfer eines Hackerangriffs, auch der WDR soll betroffen gewesen sein. Für Medienanstalten werde es zur immer größeren Herausforderung, ihre Informationen zu schützen, sagte der IT-Sicherheitsbeauftragte des Deutschlandradios, Mario Pohlig.

Mario Pohling im Gespräch mit Christoph Sterz | 31.07.2018
    Logo des ZDF auf einer Glasfront
    ZDF-Studio in Hamburg (IMAGO / Westend61)
    Die Sender des Deutschlandradios seien im aktuellen Fall nicht angegriffen worden, so IT-Sicherheitsbeauftragter Mario Pohling im Gespräch mit @mediasres. Allerdings habe man sich mit den Experten der anderen Anstalten ausgetauscht. Speziell "für Unternehmen angefertigte Angriffe" wie diese erfolgten inzwischen viel gezielter als noch vor Jahren, so Pohling.
    "Die Gefahr ist immer, dass ein Hacker an die Kronjuwelen eines Unternehmens möchte." Im Fall von Medienanstalten seien das beispielsweise personenbezogene Daten wie die über Informanten.
    Russische Hacker im Verdacht
    Das ZDF war Anfang Juni Ziel eines Hackerangriffs geworden, darüber hatte zuerst "Der Spiegel" berichtet. Von dem Angriff sollen weniger als zehn Rechner betroffen gewesen, die Attacke schnell entdeckt worden sein. Hinweise auf einen gezielten Angriff auf bestimmte Daten gab es nicht.
    Nach Angaben des "Spiegel" sollen russische Hacker der Gruppe "Sandworm" hinter der Attacke stecken. Auch der WDR soll betroffen gewesen sein. Eine WDR-Sprecherin wollte den Bericht aber nicht bestätigen.