Donnerstag, 25. April 2024

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Schinkelsche Bauakademie
"Ein guter Baustein für die nächste Phase"

Wie soll die Nationale Bauakademie in Berlin genutzt werden? Im Wettbewerb dazu hat eine Jury fünf Entwürfe gekürt. Jury-Vorsitzender Florian Pronold sagte im Deutschlandfunk, die Entwürfe seien Bausteine, aus denen man die Schinkelsche Bauakademie inhaltlich wieder errichten könne.

Florian Pronold im Gespräch mit Doris Schäfer-Noske | 07.05.2018
    Die zerisssenen Planen des Umrisses der Berliner Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel, aufgenommen am 11.04.2017.
    Die zerisssenen Planen des Umrisses der Berliner Bauakademie von Karl Friedrich Schinkel (imago stock&people)
    Im Wettbewerb um die Errichtung einer Nationalen Bauakademie sind fünf gleichberechtigte Preise sowie fünf Anerkennungspreise für ein Nutzungs- und Raumkonzept des künftigen Gebäudes vergeben worden. "Wir haben fünf unterschiedliche, aber beeindruckende Konzepte ausgezeichnet, die uns in der Debatte wirklich weitergebracht haben - und das sind Bausteine, aus denen wir die Schinkelsche Bauakademie wieder errichten, und zwar inhaltlich wieder errichten können", sagte der Juryvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold (SPD) im Deutschlandfunk.
    Die fünf gleichwertigen Preise sind mit jeweils 54.000 Euro dotiert. Zwei Entwürfe bewegten sich sehr nah an der Grundstruktur der Bauakademie, so Pronold. Ein dritter habe die Fassade als dreidimensionalen Wechselrahemn vorgesehen, in dem man sehen könne, wie das Gebäude innen genutzt und umgebaut werde. Innen solle es in vier Abschnitten Baumaßnahmen geben - am Ende könne dann außen sogar auch die historische Fassade stehen. Bei einem weiteren Entwurf stehen laut Pronold sehr viel ungenutzte Fläche und wenig kommerzielle Nutzung im Mittelpunkt.
    "Der Raum ist zu kostbar"
    Wichtig sei vor allem auch, dass über diesen Prozess bestimmte Nutzungen hätten ausgeschlossen werden können. "Manche haben gedacht, man könnte ein Schinkel-Archiv hineinmachen, manche dachten, man könnte dort eine große Museumsfläche unterbringen", berichtet Pronold. "Andere haben davon geträumt, dass man an der exponierten Stelle fünf, sechs Wohnungen für internationale Architektur-Stipendiaten unterbringt. In dieser Jury ist aber sehr klar geworden, dass man solche Nutzungen an dieser zentralen Stelle in Berlin nicht will - dass der Raum zu kostbar ist." Man habe etwa 6000 Quadratmeter Fläche, die zu bespielen seien; dafür müsse man sich sehr genau überlegen, was man macht. "Die fünf prämierten Arbeiten haben alle klare Konzepte und klare Vorstellungen - und das ist ein guter Baustein für die nächste Phase, die jetzt kommt."
    Im Herbst 2017 hatte das Bundesbauministerium unter dem Motto "So viel Schinkel wie möglich" in einem ersten Schritt den nun abgeschlossenen Programmwettbewerb zum Nutzungs- und Raumkonzept ausgerufen. Ende 2018 oder Anfang 2019 soll in einem zweiten Schritt ein Realisierungswettbewerb für die äußere Gestaltung des Gebäudes starten. Ein Termin für die Errichtung der Nationalen Bauakademie steht dagegen noch nicht fest.
    62 Millionen Euro für die Wiedererrichtung
    Die Nationale Bauakademie soll am Ort der historischen Berliner Bauakademie im Zentrum der Bundeshauptstadt errichtet werden.
    Ursprünglich war die Berliner Bauakademie in den 1830er Jahren nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) erbaut worden. Das historische Gebäude war im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und 1962 im Zuge der Hauptstadtplanungen der DDR abgerissen worden. Für die Wiedererrichtung der Bauakademie Berlin als Nationale Bauakademie hat der Bundestag bereits 62 Millionen Euro bewilligt.