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Schlechtschreibung statt Rechtschreibung?

Schreib, wie du sprichst, den Rest lernen wir später. Nach dieser Methode lernen heute viele Kinder an Grundschulen schreiben. Reformpädagogen wie der Schweizer Jürgen Reichen wollten Kinder die Angst vor der Rechtschreibung nehmen. Nicht mit Disziplin, ständiger Übung und Drill, sondern kreativ und dem eigenen Lerntempo gemäß sollten Kinder schreiben und lesen lernen.

Moderation: Manfred Götzke | 07.09.2013
    "Lesen durch Schreiben" nannte er sein Modell. Statt mit einer systematisch aufgebauten Fibel üben die Kinder mit einer "Anlauttabelle". Vielen aktuellen Lehrwerken liegt diese Idee zugrunde. Rechtschreibregeln stehen je nach Methode manchmal erst in der 2. oder 3. Klasse auf dem Stundenplan. Immer mehr Bildungsexperten, Eltern und Politiker halten diese Methoden für falsch, gar gefährlich und machen sie für die vermeintliche Rechtschreibkatastrophe an Schulen und Unis verantwortlich. Einige Studien legen tatsächlich nahe, dass Kinder so langsamer lernen – vor allem Kinder aus bildungsfernen Milieus kämen mit klassischen Fibeln besser klar.

    PISAplus fragte nach: Wie lernen Kinder besser schreiben – klassisch oder nach den reformpädagogischen Konzepten? Wie funktionieren die modernen Methoden überhaupt? Und: haben Rechtschreibprobleme tatsächlich zugenommen?

    Gesprächsgäste waren:

    * Hans Brügelmann, Grundschulpädagoge und Erfinder des "Spracherfahrungsansatzes" (Studio Stuttgart)

    * Christina Noack, Professorin für Didaktik der deutschen Sprache andere Universität Osnabrück. (Studio Münster)

    * Jan Dombrowski, Lehrer der Primarstufe in der Winterhuder Reformschule (Studio Hamburg)


    Beiträge:

    Svenja Üing Wie funktioniert es?
    Schreiben lernen mit der Anlauttabelle

    Anja Nehls Fehleralarm!
    Was Nachhilfelehrern in Punkto Rechtschreibung auffällt.