Für besonders viel Aufsehen sorgte die Passage der Raumstation vor Saturn Mitte Januar. Einem deutschen Amateurastronomen war scheinbar eine wunderbare Serienaufnahme gelungen, die zeigte, wie die ISS vor dem Ringplaneten entlang zieht.
Die NASA kürte diese Aufnahme sogar zum Astrobild des Tages – für Amateurfotografen ein Ritterschlag. Doch die vermeintliche Sensation entpuppte sich bald als Fälschung – was in der Astroszene weltweit für heiße Diskussionen sorgte.
Der übermotivierte Fotograf hatte wegen schlechten Wetters die Passage der Raumstation gar nicht beobachten können – und kurzerhand im Computer alte Aufnahmen von ISS und Saturn zusammen kopiert.
Mit etwas kritischerer Haltung hätte allerdings auch das NASA-Team die Fälschung entlarven können. Denn beim Saturnbild passten weder der Blickwinkel auf die Ringe noch der Planetenschatten zur damaligen Situation – und die Raumstation erschien ungewöhnlich scharf und zudem immer identisch.
Dass es auch anders geht, bewies Ende Januar der britisch-ungarische Amateurastronom Szabolcs Nagy. Er filmte von Gran Canaria aus mit einem kleinen Teleskop, wie die ISS vor Saturn entlang zieht.
Und er hatte das Glück des Ehrlichen: Eines der Einzelbilder des Videos zeigt tatsächlich die Raumstation genau vor dem Planeten.