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Schwächelt die Sonne?

Sonnenflecken wurden zwar schon vor vierhundert Jahren erstmals mit einem Teleskop beobachtet, doch der etwa elfjährige Sonnenfleckenzyklus ist erst seit gut 160 Jahren bekannt.

Von Hermann-Michael Hahn | 16.10.2011
    Nach einem ungewöhnlich langen Minimum steigt die Sonnenaktivität allmählich wieder an - zum inzwischen 24. Zyklus seit 1750. Doch nach Ansicht einiger US-Forscher könnte sie sich schon beim nächsten Zyklus noch weiter abschwächen und vorübergehend sogar ganz ausbleiben.

    Bei ihrer Prognose stützen sich die Forscher auf drei "Früherkennungswerte", die ihrer Ansicht nach eine deutliche Abnahme der künftigen Sonnenaktivität anzeigen.

    So entstehen Sonnenflecken, wenn magnetische Schläuche aus der Sonnenoberfläche hervorquellen und die Oberfläche in diesen Bereichen vom Nachschub an heißem Sonnengas abschneiden: Die betroffenen Gebiete kühlen aus und erscheinen dunkler als die Umgebung.

    Magnetische Messungen belegen seit Jahren eine auffällige Abnahme der Magnetfeldstärke in den Sonnenflecken. Hält dieser Trend an, so werden die Magnetfelder schon bald nicht mehr ausreichen, um ein Hervorbrechen aus der Sonnenoberfläche und damit die Bildung von Sonnenflecken zu ermöglichen.

    Auch eine Strömung tief im Sonneninnern, die gleichsam die Wurzeln des Sonnenmagnetfeldes in einem etwa 22-jährigen Zyklus umwälzt, ließ sich zuletzt kaum noch nachweisen. Und in der heißen Sonnenkorona sind immer noch Reste des Magnetfeldes vom vorangegangenen Fleckenzyklus zu finden.

    Ob die umstrittene Prognose zutrifft, zeigt sich erst in etwa 15 Jahren.

    Der aktuelle Zustand der Sonne

    Vorhersagen der Sonnenaktivität