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Schweden
Eine Stadt zieht um: Kiruna, wie es war und wird

Der Rohstoffboom in Schwedens nördlichster Provinz Norrbotten macht vor der kleinen Industriestadt Kiruna nicht halt. Die Bagger und Bergwerke haben sich inzwischen schon bis unter die Randbezirke vorgefressen. Pläne für eine Umsiedlung gibt es seit 2004, die ersten Menschen haben ihre alten Häuser bereits verlassen, 2016 soll das neue Rathaus öffnen.

Von Simonetta Dibbern | 21.03.2015
    Arbeitersiedlung vor der Eisenerzmine von Kiruna im schwedischen Lappland im Abendlicht.
    Arbeitersiedlung vor der Eisenerzmine von Kiruna im schwedischen Lappland. (imago / derifo)
    Rund 20 kulturell bedeutsame Bauwerke wie die Kirche sollen komplett ab - und an anderer Stelle wieder aufgebaut, andere Gebäude und Wohnhäuser sollen abgerissen werden, neue Siedlungen werden unter klimatischen, nachhaltigen und sozialen Aspekten neu entworfen. Das neue Kiruna könnte eine Modellstadt für die Zukunft werden.
    Kiruna - Die Eisenerzmine Kirunavaara prägt das Leben in der Stadt
    Kiruna - Die Eisenerzmine Kirunavaara prägt das Leben in der Stadt (Simonetta Dibbern)
    Dass es kaum Widerstand seitens der Bevölkerung gibt, liegt an der Geschichte der Stadt, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus einer Bergbausiedlung entstanden ist. Der Eisenerzminenbetreiber LKAB ist der größte Arbeitgeber der Stadt, lukrative Jobs locken viele in die Tiefe. In Kiruna leben die bestbezahlten jungen Menschen Schwedens, sie verdienen fast doppelt so viel wie im Landesschnitt. Es gibt kaum eine schwedische Kommune, in der weniger junge Menschen arbeitslos sind. Der Grube sei Dank.
    Manuskripte zum Download: