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Schweden
Gesunkenes U-Boot womöglich aus dem Ersten Weltkrieg

Schon seit letztem Oktober ranken sich Spekulationen um ein russisches U-Boot in schwedischen Gewässern. Nun wollen Taucher ein Wrack mit kyrillischen Schriftzeichen gefunden haben. Militärexperten glauben allerdings, dass es aus dem Ersten Weltkrieg stammt.

28.07.2015
    Ein Motorboot durchfährt bei aufkommendem Nebel die Schäreninseln vor der schwedischen Ostküste.
    Ein Motorboot durchfährt bei aufkommendem Nebel die Schäreninseln vor der schwedischen Ostküste. (picture alliance / dpa / Maximilian Schönherr)
    Militärexperten in Schweden und Russland vermuten, dass es sich um ein russisches U-Boot handelt, das im Mai 1916 mit einem schwedischen Dampfschiff kollidierte und sank. An Bord sollen Besatzung von 18 Mann gewesen sein.
    Das U-Boot soll etwa 20 Meter lang und 3,5 Meter breit sein. Die kyrillischen Zeichen am Rumpf zeigten, dass es russisch sei, berichtet die Wracksucherorganisation Ocean X-Team auf ihrer Webseite. Den genauen Fundort gab sie nicht bekannt. Die Zeitung "Expressen" schreibt, dass es sich rund 2,8 Kilometer vor der schwedischen Ostküste befinden soll. "Das U-Boot ist komplett intakt, hat keine sichtbaren Schäden am Schiffskörper und die Luken sind geschlossen", sagte Taucher Stefan Hogeborn in Stockholm. Es sei zu befürchten, dass sich die Besatzung nicht habe retten können, als das U-Boot havarierte.
    Das Ocean X-Team schreibt auf Twitter, dass das Wrack näher untersucht werden soll. Das schwedische Militär hat inzwischen begonnen, das Filmmaterial der privaten Wracksucher zu analysieren. Die Zeitung "Expressen" berichtet, die Armee habe bestätigt, dass es sich um ein ausländisches U-Boot handelt. Auch Peter Linberg vom Ocean X Team sagte "Expressen", sie glaubten nicht, dass der Fund etwas mit der Suche der schwedischen Marine nach einem russischen U-Boot zu tun habe.
    Im Oktober 2014 hatte Schweden eine großangelegte Suchaktion nach einem mutmaßlich russischen U-Boot gestartet, das angeblich vor Stockholm gesichtet worden war. Damals hatte die schwedische Marine eine Woche lang nach dem vermeintlichen Eindringling in die schwedischen Hoheitsgewässern geforscht, aber nichts gefunden.
    (tj/swe)