Freitag, 29. März 2024

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Regulus, Arktur und Spica
Das große alte Frühlingsdreieck

Am Firmament gibt es 88 offizielle Sternbilder. Zudem sind dort noch einige markante Figuren zu erkennen, die keine eigenen Sternbilder darstellen. Dazu gehört das Frühlingsdreieck, das jetzt abends am Südhimmel zu sehen ist.

Von Dirk Lorenzen | 02.05.2018
    Das Frühlingsdreieck gegen Mitternacht am Südhimmel
    Das Frühlingsdreieck gegen Mitternacht am Südhimmel (Stellarium)
    Es besteht aus Regulus, dem Hauptstern im Löwen, Arktur im Bootes und aus Spica in der Jungfrau. Regulus steht am weitesten rechts, also Richtung Südwesten. Der Löwe ist ein markantes Trapez, das am Himmel kaum zu übersehen ist.
    Arktur leuchtet orangerötlich hoch im Südosten, Spica erscheint weißlich und steht deutlich tiefer als die beiden anderen. Arktur und Spica lassen sich mit Hilfe des Großen Wagens, der nahe dem Zenit steht, ganz einfach am Himmel ausmachen. Denn verlängert man die Wagendeichsel im etwas flacher werdenden Bogen nach unten, so fällt der Blick zunächst auf Arktur und näher am Horizont auf Spica.
    Die räumlichen Dimensionen des Frühlingsdreiecks sind am Himmel nicht zu erkennen. Arktur ist fast 37 Lichtjahre entfernt, Regulus knapp 78 und Spica sogar gut 260 Lichtjahre. Das Licht, das uns jetzt von Arktur erreicht, stammt aus dem Jahr 1981. Regulus sehen wir so, wie er mitten im Zweiten Weltkrieg aussah – und Spicas heutiges Licht hat sich 1758 auf den Weg gemacht, kurz bevor der Komet Halley zu seiner ersten vorausgesagten Wiederkehr am Himmel erschien.
    Das alte Frühlingsdreieck, das zu groß ist, um ein eigenes Sternbild darzustellen, dominiert den Abendhimmel noch bis Mitte Juni.