Mai först Imehl - Zweijährige ins Netz

31.05.2008
Es soll ja zwei Lebenswelten im Internet geben. Die der digital Immigrants und die der digital Natives.
Es soll ja zwei Lebenswelten im Internet geben. Die der digital Immigrants und die der digital Natives. Alle Generationen jenseits der 30 darf man wohl ohne zu zögern zur Gruppe der Einwanderer zählen. Zu Schulzeiten haben sie vielleicht mal ein paar Basiskurse in Pascal oder ähnlichem Unfug absolviert. Aber in den Kinderzimmern standen noch keine Onlinerechner. Klar gibt es in dieser Gruppe mittlerweile auch Nerds, Hardcore-Netzuser, Commodore-Pioniere und die überall bekannten Silversurfer. Aber zu echter Interneterfahrung im Kindesalter hat es in dieser Zeit einfach noch nicht gereicht. Anders ist das bei der Gruppe der Eingeborenen des Internetzeitalters. Chatten, Flirten, Lehrer anprangern, Musik aus dem Netz saugen etc. gehört zum Alltag ihrer Lebenswelt. Spickmich und SchülerVZ sind nur zwei von vielen Portalen, die auf Kinder als Zielgruppe abzielen. Das kostenlose Downloads, Klingeltöne und Accounts die Glasperlen der IT-Konzerne für diese Gruppe der Eingeborenen sind, ist auch hinlänglich diskutert worden.
Jetzt geht's aber auch endlich den zwei- bis fünfjährigen an den digitalen Kragen. Vorschulkinder sollen auf die Onlinewelt vorbereitet werden. Wahnsinn oder pädagogischer Pragmatismus in einer digitalisierten Welt? Wir werden es in der nächsten Sendung diskutieren.
Wie sinnvoll ist die Absicht Kleinkinder in die 101010101-Wüste zu schicken? Kommentare sind willkommen.
Markus Heidmeier / Redaktion Breitband