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Schwetzinger Festspiele 2015
Flüchtige Schwingungen

Der katalanische Komponist Hector Parra, geboren 1976 in Barcelona, inspiriert sich häufig an Mathematik und Naturwissenschaft. Doch die Natur ist ihm mehr als nur ein Lieferant von Formmodellen und Strukturideen.

03.04.2016
    Besucher flanieren in Schwetzingen (Baden-Württemberg) am Hauptgebäude des Schlosses vorbei
    Mittelpunkt der Schwetzinger Festspiele: das barocke Schloss (picture-alliance / dpa / Uwe Anspach)
    Darum werden bei ihm das Strukturdenken und das forschende Interesse an neuen Klängen durch seine Neigung zum Bild, zur lyrischen Assoziation unterstützt: Das erste Klaviertrio beispielsweise wurde von Versen Paul Celans angeregt, in der Klavierkomposition 'Haus ur/Office Baroque' waren es Raumkonzeptionen bildender Künstler. Auch mit der Tradition, die sich den von ihm verwendeten Instrumentalkörpern eingeschrieben hat, setzt sich Hector Parra auseinander. So ist seine Sonate ein Kompendium virtuosen Klavierspiels, ohne doch der traditionellen Form und Syntax der Gattung zu folgen. Diese gleichsam losgelassene Virtuosität am Rande der Spielbarkeit ist ebenfalls ein Kennzeichen von Hector Parras Musik: Sie stellt allerhöchste Anforderungen an ihre Interpreten. Die Schwetzinger Festspiele widmeten 2015 einen ganzen Tag der Musik von Hector Parra: In den Räumen des Schlosses und der Orangerie waren in drei Konzerten Solostücke und Ensemblekompositionen zu hören.
    ensemble recherche
    José Menor, Klavier
    Séverine Ballon, Violoncello
    Sisco Aparici, Percussion
    Aufnahmen vom 16. Mai 2015 aus dem Jagdsaal und dem Kammermusiksaal im Schloß Schwetzingen