Donnerstag, 28. März 2024

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Schwimm-WM
"Abstand zur Weltspitze ist noch größer geworden"

Die Schwimm-WM in Budapest endet für die deutschen Athleten enttäuschend. Die Weltspitze ist enteilt. "Insgesamt ist das mäßig, sehr mäßig", sagte ARD-Reporter Lars Becker im Dlf. Hinzu kommen Streitigkeiten zwischen Athleten und Cheftrainer. Das Ziel in Tokio wieder Weltspitze zu sein, müsse vertagt werden.

Lars Becker im Gespräch mit Marina Schweizer | 30.07.2017
    Adam Peaty aus Großbritannien im Finale über 50 Meter Brust bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Budapest.
    Bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Budapest holten die deutschen Athleten nur eine Medaille. (dpa-Bildfunk / Jens Büttner)
    "Es ist am unteren Rand des Erwartbaren gewesen. Es gab drei Medaillenchancen, eine ist durch Franziska Hentke Realität geworden.
    Aber Philip Heintz und Marco Koch haben enttäuscht", urteilte ARD-Schwimmexperte Lars Becker über das Abschneiden der deutsche Athleten in Budapest. "Der Abstand zur Weltspitze ist eher noch größer, als kleiner geworden. Insgesamt ist das mäßig, sehr mäßig", zog er ein ernüchternes Fazit.
    Bundestrainer Henning Lambertz sieht Becker allerdings nicht in Gefahr. "Nein, der Bundestrainer wackelt nicht. Die DSV-Präsidentin Gabi Dörries unterstützt ihn. Führt Athletengespräche, hat Paul Biedermann mit an Bord geholt und hält ihm den Rücken frei."
    "Veränderungen mussten her"
    Becker verteidigte auch den Kurs des Bundestrainers mit härteren Normen, einem veränderten Krafttraining und mehr Zentralisierung den Rückstand zur Weltspitze verkürzen zu wollen. "Veränderungen mussten nach den mediallenlosen Spielen von London 2012 und Rio 2016 her. Lambertz sagt auch selber, Leute kritisiert mich nicht nur, macht selber Angebote."
    Nach ihrem öffentlichen Disput hatten sich der Schwimm-Bundestrainer und der WM-Sechste Philip Heintz am Freitagabend ausgesprochen. Heintz hatte Lambertz öffentlich fehlendes Vertrauen und eine missglückte Terminplanung vorgeworfen. Der Streit scheint aber nun vorerst beigelegt.
    "Weltklasse erst wieder 2024 oder 2028"
    "Das Ziel von Lambertz, bei den Olympischen Spielen von Tokio 2020, auf breiter Linie Weltklasse zu sein, wird auf jeden Fall nicht klappen. Das verschiebt sich auf 2024 oder gar 2028."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.