Sebalds Kant. Ein imaginärer Film als Hörspiel

Jetzund kömpt die Nacht herbey

Der Schriftsteller W. G. Sebald
Der Schriftsteller W. G. Sebald © picture-alliance / dpa / Erwin Elsner
Von W. G. Sebald  · 12.03.2016
Es ist das einzige Drehbuch, das W. G. Sebald geschrieben hat. Aber dieser Film wurde nie gedreht, das Skript bisher nicht veröffentlicht. "Jetzund kömpt die Nacht herbey" ist die Übersetzung eines imaginären Films in ein Hörspiel.
Sebald, Meister der dokumentarischen Fiktion, wirft Schlaglichter auf das Leben des Philosophen Immanuel Kant. Es ist ein Blick hinter die Kulissen - die Kulissen des großen Werks, der großen Gedanken und ihrer Zeitlosigkeit. Denn Kant, Inbegriff des kritischen Denkens und der reinen Vernunft, kämpft in Sebalds Drehbuch zeit seines Lebens gegen die eigene Vergänglichkeit.
"Was ist der Mensch?" fragte Kant. "Jetzund kömpt die Nacht herbey" erzählt von dem Menschen, an dem seine eigene Natur ihren Prozess macht: Ansichten aus dem Leben und Sterben des Immanuel Kant. Dabei wird unter Sebalds Blick die Schwäche und die Angst vor dem körperlichen Verfall gerade zur treibenden Kraft des Denkens.
Regie: Claudia Johanna Leist
Mit: Michael Schenk, Martin Reinke, Matthias Bundschuh, Udo Schenk, Tom Zahner u. a.
Produktion: WDR 2015
Länge: 53'01

W. G. Sebald (1944 -2001) war ein deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler.