Der politische Diskurs werde stark von Sicherheitspolitikern dominiert, sagt Philip Schütz vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung im Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Diese hätten wenig Interesse etwa an einer großflächig anonymisierten Kommunikation. Zugleich sei das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ein verbrieftes Grundrecht, der Staat also in der Pflicht, für mehr Datenschutz zu sorgen.
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Die mangelnde Akzeptanz bei den Nutzern führt Schütz auf die Historie der Verschlüsselungstechnik zurück. Diese sei zumeist von einer technischen Elite oder kleinen nicht-kommerziellen Communities entwickelt worden, die keine Ressourcen für eine User-freundliche Gestaltung hätten.
Mehrere Forscher des Forums Privatheit haben jetzt ein Whitepaper vorgelegt, das die wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für den eigenverantwortlichen Schutz von Daten beschreibt. Der Politologe und Mitautor des Whitepapers, Philip Schütz, vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe erklärt, worum es beim Selbstdatenschutz eigentlich geht.
Das Interview können Sie in unserer Mediathek nachhören.