Der polnische Astronom Aleksander Wolszczan und sein kanadischer Kollege Dale Frail hatten mit dem Radioteleskop von Arecibo den Pulsar 1257+12 im Sternbild Jungfrau genauestens untersucht.
Dieses Objekt hat fast die anderthalbfache Masse der Sonne und dabei nur etwa 20 Kilometer Durchmesser. 160-mal pro Sekunde rast dieser Stern um seine Achse und sendet Radiopulse aus.
Um den Pulsar kreisen mindestens drei planetare Begleiter, was sich in einer minimalen Verschiebung der Radiosignale zeigt. Aus den Daten lässt sich schließen, dass die Exoplaneten dort in etwa die Masse der Erde haben.
Dennoch gab es bei der Entdeckung 1992 kein weltweites Aufsehen wie drei Jahre später – vermutlich weil Pulsare die Überreste gewaltiger Sternexplosionen sind. Ein Pulsar mag Planeten haben, aber diese sind wohl nur verkohlte Wüsten.
Am Dienstag – genau zum Jahrestag der Entdeckung des Exoplaneten bei 51 Pegasi – werden die diesjährigen Physiknobelpreisträger bekannt gegeben.
Vermutlich wird das Nobelkomitee irgendwann auch die Entdeckung der Exoplaneten für preiswürdig erachten. Die spannende Frage ist dann, wie es mit den Entdeckern der Pulsarplaneten umgeht.