Donnerstag, 18. April 2024

Archiv

Siegfried Lenz
Das Handeln offenbart den Charakter

Mit 65 Jahren Verspätung ist jetzt noch ein Buch von Siegried Lenz erschienen: "Der Überläufer". 1951 hatte der Verlag dies noch abgelehnt. Das sei für Lenz damals vielleicht auch gar nicht so schlecht gewesen, sagt der Kulturjournalist und Publizist Hanjo Kesting im DLF. Aber das Buch passe durchaus in sein Gesamtwerk.

Hanjo Kesting im Gespräch mit Angela Gutzeit | 15.04.2016
    Lenz
    Der Schriftsteller Siegfried Lenz. (dpa / picture alliance / Axel Heimken)
    Angela Gutzeit Einer, der mit Siegfried Lenz lange zusammenarbeitete und ihn gut kannte, war Hanjo Kesting – bis 2006 leitender Kulturredakteur beim NDR. Er hat jetzt seine Erinnerungen an den Autor in seinem Buch "Begegnungen mit Siegfried Lenz" veröffentlicht. Darüber und natürlich über das Fundstück "Der Überläufer" von Siegfried Lenz habe ich mit Hanjo Kesting gesprochen – und ihn zuerst gefragt, was er an Siegfried Lenz besonders geschätzt habe, abgesehen davon, dass er ein freundlicher Mensch war.
    Hanjo Kesting: Den freundlichen Menschen und den für seine Prominenz und für seine Auflagenziffern ungeheuer bescheidenen Menschen. Das war ja ungewöhnlich bei Autoren. Er war ja nie ein Autor, der sich in den Vordergrund spielte. Aber ich will doch noch was zu dem Begriff "Brötchengeber" sagen: Da Lenz ja 1968 die "Deutschstunde" geschrieben hatte und ein weltweit bekannter, man kann sagen Bestseller-Autor war, war er natürlich nicht mehr auf die Brötchen angewiesen, wie in seiner Frühzeit in den 50er/60er-Jahren. Es war also eher so, dass er geschriebene Texte, neue Texte gelegentlich mir oder meiner Redaktion zur Veröffentlichung anbot.
    Gutzeit: Sie haben gerade schon gesagt, Lenz hatte sich relativ früh zum Bestseller-Autor entwickelt mit hohen Auflagen, vielen Übersetzungen in andere Sprachen. Er wurde, das kann man wohl mit Fug und Recht sagen, zu einer bundesrepublikanischen Institution. Günter Grass schlug ihn ja sogar 1976 als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten vor, als Gegenkandidaten zu Karl Carstens. Das ist auch nachzulesen in Ihrem Buch. Was hat denn Lenz eigentlich literarisch zu einer Institution gemacht?
    Kesting: Also, ich will zunächst mit einer Anekdote beginnen: 1976 wurde Lenz 50 Jahre alt und da ich im SPIEGEL zuvor über Thomas Mann etwas Polemisches, etwas Kritisch-Polemisches geschrieben hatte, wurde ich eingeladen vom SPIEGEL, auch zum 50 Geburtstag von Lenz auch am liebsten etwas Kritisch-Polemisches zu schreiben, was ich dann nicht getan habe. Das zeigte, dass er schon eine Institution war, dass er als beliebtester Autor, seriösester Autor der Deutschen auch eine Figur war, die der SPIEGEL ein bisschen runtersetzen wollte, was ihm dann auch durch einen Artikel von Walther Killy, der dann zum 50. Geburtstag erschien, gelungen ist. Es gab überhaupt etwas intellektuell Herablassendes in dieser Zeit, als man fast generell die Kunst des Erzählens, die Erzählung als Form gering schätzte. Das war natürlich ein Einfluss der Frankfurter Schule, der Kritischen Theorie, von Adorno angeführt. Und Lenz hat als populärster Autor neben Böll und Grass am meisten darunter zu leiden gehabt.
    Gutzeit: Das heißt, er hatte eine große Lesergemeinde, aber von der Kritik wurde er nicht wertgeschätzt.
    Kesting: Er wurde nicht wertgeschätzt nach dem Prinzip: Wer so viel Erfolg hat, der kann ja nicht so besonders gute Bücher schreiben.
    Gutzeit: Jetzt kommen wir auf das jetzt entdeckte, damals von Hoffmann & Campe abgelehnte Manuskript - damals unter dem Titel "… da gibt’s ein Wiedersehen". Das ist ja jetzt unter dem zutreffenden Titel "Der Überläufer" veröffentlicht worden, im selben Verlag. Sie kannten dieses Manuskript gar nicht? Sie hatten so lange mit ihm eigentlich engen Kontakt gehabt. Hatte Lenz das niemals erwähnt?
    Kesting: Nein! Niemand kannte dieses Manuskript. Im Verlag schien es niemand zu kennen. Es war in die Ablage gewandert. Er selbst hat es in irgendeine Mappe gelegt, die dann nach Marbach in seinen Vorlass, der dann später zum Nachlass wurde, verschwand. Und dort im Nachlass von Siegfried Lenz hat man dann dieses Manuskript entdeckt. Also, es ist ja ein interessantes Buch - "Der Überläufer" – aus zwei Gründen: Einmal also ein bemerkenswertes Frühwerk für den Schriftsteller Lenz. Und zum zweiten wegen der Gründe, aus denen es nicht erschienen ist, weswegen es der Verlag es nicht für opportun hielt, ein Buch erscheinen zu lassen, in dem ein Soldat der Wehrmacht zur Roten Armee überläuft.
    Gutzeit: Erzählen Sie es eben kurz. Das kam ja richtig zum Eklat, muss man sagen, den der Siegfried Lenz abgebogen hat – und sehr moderat abgebogen hat.
    Kesting: Also, er schrieb eine erste Fassung. Ein Lektor, Görner mit Namen, hat es freundlich begutachtet und Vorschläge für eine Änderung des Manuskripts gemacht. Die hat Lenz teilweise befolgt, aber im Grundprinzip wollte er die Veränderungen nicht annehmen und beharrte darauf – und ich nehme an, es ging im Wesentlichen um dieses Problem des Überläufers, was im Jahre 1952, als man in der Bundesrepublik Deutschland über die Wiederbewaffnung zu diskutieren begann, einfach nicht opportun erschien. Damals erschien ja auch von Alfred Andersch "Die Kirschen der Freiheit" mit der Beschreibung seiner Desertion. Das war schon anstößig genug. Auch Lenz selber war ja desertiert in den letzten Kriegsmonaten. Aber Desertion ist das eine, Überlaufen zum Feind – das ist noch etwas anderes. Und ich habe mir versucht vorzustellen, wie Lenz‘ Karriere verlaufen wäre, ob er auch ein so populärer Autor hätte werden können, wenn wirklich der Verlag damals dieses Manuskript herausgebracht hätte. Das hätte ihm sehr viele Anfeindungen eingetragen. Und es ist sehr charakteristisch für ihn, dass er das nicht zum Fall hochgespielt hat, dass er das Manuskript beiseitegelegt hat und sich an den nächsten Roman, seinen dritten Roman begeben hat. So konnte er seinen Weg gehen, ohne sich sozusagen in hasserfüllte Kontroversen zu verstricken.
    Gutzeit: Ich fasse jetzt mal zusammen, worum es im "Überläufer" geht: Im "Überläufer" werden die Kriegserlebnisse des Soldaten Walter Proska erzählt, der wie sein Autor aus dem masurischen Lyck stammt. Dieser Proska sitzt fast am Ende des Krieges mit einem Resthäuflein seiner Einheit irgendwo zwischen Polen und der Ukraine in der Wildnis fest – umgeben von Partisanen, die den Unterschlupf kennen und einen deutschen Soldaten nach dem anderen aufs Korn nehmen. Für den Soldaten Proska stellt sich irgendwann einmal die Frage nach dem Sinn seines Tuns und seiner reduzierten Kompanie. Eine Partisanin, in die er sich verliebt und ein Kamerad, der wegen seiner feinsinnigen Intellektualität "Milchbötchen" genannt wird, tragen dazu bei, dass er schließlich zu den Partisanen überläuft und dass er desertiert. Das haben Sie ja eben erwähnt- auch der 18-jährige Lenz desertierte, allerdings nicht an der Ostfront, sondern in Dänemark. – Hat Sie das Buch überzeugt?
    Kesting: Das Buch hat mich schon überzeugt. Es ist ein Kriegsroman. Und was mir daran gefällt ist, dass es überhaupt keine ideologischen Diskussionen darüber gibt über das Dritte Reich, über die Verderbnis des Dritten Reiches. Es gibt nur die Reden des Milchbrötchens, also des Kameraden von Walter Proska, der ihm sagt: Wir sind auch Deutschland! Und warum sollen wir für dieses Deutschland sterben? Das entspricht etwa der Haltung, die auch Lenz rückblickend für sich eingenommen hat, dass er desertierte und in den dänischen Wäldern überlebte, einfach, um weiterzuleben. Das hatte keine ideologischen Gründe, sondern es war ein Lebenswille. Dieser Lebenswille war derart ausgeprägt, auch bei Walter Proska ausgeprägt, dass er sogar das Überläufertum zur Roten Armee in Kauf nimmt. Das Überlaufen selbst ist nicht so ganz überzeugend entwickelt, finde ich. Es geschieht plötzlich, dass er dahin gekommen ist - aufgrund des Redens oder der Einflüsterungen des Milchbrötchens? Oder ob er selber zu diesem Entschluss gekommen ist? Das bleibt für mich ein bisschen im Undeutlichen. Er kommt dann ja auch in Berührung mit Propaganda-Einheiten des Gegners, die wie die Rote Kapelle Frontagitation machen, um deutsche Soldaten zum Überlaufen zu bringen, landet am Ende in der gerade gegründeten sowjetischen Besatzungszone, wo er sich entschließt, zum zweiten Mal überzulaufen. Das ist also die Schlusswendung des Buches. – Ich finde das ideologische Element tritt ganz in den Hintergrund. Es ist vor allem die Kriegserfahrung, auf die Proska sich stützt.
    Gutzeit: In Ihrem Buch "Begegnungen mit Siegfried Lenz" muss man ja sagen, dass Sie ihn ja durchaus auch ambivalent beurteilen. Ich meine jetzt seine Romane. Das ist jetzt ein früher Roman. Und ich muss sagen, ästhetisch gesehen enthält doch dieser Roman sehr viel Kitsch und Kolportage. Und vor allen Dingen diese überhöhten Naturbilder! Also ich finde, das Buch hat durchaus Schwächen. Aber aus heutiger Sicht kann man ja vielleicht sagen, erscheint der Mut des Autors, Anfang der Fünfzigerjahre einen Partisanenroman zu schreiben, größer als die literarische Leistung.
    Kesting: Es gab ein erstes Buch "Da waren Habichte in der Luft". Das war der erste Roman. Und der dritte hieß "Duell mit dem Schatten". Ich weiß nicht, ob Sie diese beiden Bücher wiedergelesen haben. Wenn man den "Überläufer" in Zusammenhang mit den beiden anderen früheren Büchern liest, dann erscheint er nicht so kitschig oder sentimental – oder vielleicht die beiden anderen Bücher noch stärker. Es war erstens ja ein sehr junger Autor, gerade 24, 25 Jahre alt. Zweitens spürt man gerade im "Überläufer" doch sehr stark den Einfluss von Hemingway, also die Lakonik der Dialoge. Und dann natürlich einen Rückgriff vielleicht auf Elemente der Naturlyrik, die damals sehr verbreitet gewesen ist – wie bei Wilhelm Lehmann, diesen Wald- und Wiesen-Lyrikern, über die Gottfried Benn gespottet hat, weil es ja auch keine wirklichen Anknüpfungspunkte für einen jungen Autor wie Lenz gab außer an die Autoren der Emigration, die damals noch nicht voll von jüngeren Autoren der Gruppe 47 zum Beispiel rezipiert worden waren. Also, ich glaube, das war die Unsicherheit eines beginnenden Autors, die man, wie bei den beiden anderen Büchern auch, in Kauf nehmen muss. Thematisch ist es natürlich ein kühnes Buch.
    Gutzeit: … und der Verlag des Autors ist empört, weil Lenz das Wesentliche eben nicht ändern will, dass da jemand die Fronten wechselt und sehr kritisch auf die "Klicke" guckt und sich als Soldat absetzt. "Die Klicke" - damit ist offensichtlich Hitler gemeint und das nationalsozialistische Regime. Allgemein gefragt: Wie war denn damals das Klima für die Autoren in der Bundesrepublik, um das einfach noch einmal zu unterstreichen, was das doch für eine besondere Haltung war, die dieser Siegfried Lenz eingenommen hat.
    Kesting:
    Ja, man muss sich ja in Erinnerung rufen, dass Lenz als Autor von den Autoren der Nachkriegszeit als erster eigentlich angefangen hat. 1959 war das berühmte Jahr der "Blechtrommel" von Günter Grass. 1959 erschien auch "Billard um halb zehn" von Heinrich Böll. Und es erschien "Mutmaßungen über Jakob" von Uwe Johnson – also das gloriose Jahr, in dem, wie Enzensberger damals schrieb, die deutsche Literatur Anschluss an die Weltliteratur fand. Grass hatte vorher einen Lyrikband veröffentlicht. Aber Lenz war acht Jahre vor der "Blechtrommel" mit seinem ersten Roman präsent und er war nur ein Jahr älter als Grass. Das zeigt also, wie früh er als Autor vorhanden war. Er hat sich wirklich auch sehr stark unter den Einfluss der Amerikaner begeben, also speziell von Hemingway. "Das Leben ist ein permanenter Kriegszustand" – das war, glaube ich, ein Grundbekenntnis seiner frühen Bücher. Dass in der deutschen Literatur nach `45 eine Stunde Null stattgefunden habe, wie das berühmte Gedicht von Günter Eich suggerierte, ist inzwischen wohl widerlegt. Man weiß, dass es sehr viele Kontinuitäten gab, dass in den ersten Jahren zwischen `45 und `49 bis zur Gründung der Bundesrepublik noch ein großer Chor unterschiedlicher Stimmen existieren konnte, aber dass danach, ich sage mal, die bewusst ideologischen Einschränkungen in der Zeit des Kalten Krieges doch allmählich griffen. Und in diesem Sinne war dieses Buch von Lenz eine Kühnheit. Und der Verlag hielt es offenbar nicht für möglich, es zu publizieren.
    Gutzeit: Sie schreiben über Lenz, dass es in seinen Büchern eigentlich immer um das verantwortlich handelnde Individuum geht, das sich bewähren muss. Fügt sich unter diesen Gesichtspunkt "Der Überläufer" in das Lenzsche Gesamtwerk ein?
    Kesting: Es steht zumindest nicht im Widerspruch dazu. Also dieses bewusste Hineinstellen des Menschen in eine Situation, in der er sich entscheiden muss, und erst im Handeln der Charakter eines Menschen sichtbar ist, das ist ja eine Überzeugung, der Lenz anhängt. Es ist auch so die klassische, von Max Weber gemachte Unterscheidung zwischen Verantwortungsethik und Gesinnungsethik – die Gesinnungsethik des Intellektuellen, aber die Verantwortungsethik dessen, der handeln muss, und der, indem er handelt, auch immer etwas falsch macht und dadurch im gewissen Sinne schuldig wird. Das hat Lenz für sich anerkannt als eine Grundregel des Lebens. Das kann man kritisieren, aber ich bin im Laufe der Zeit dieser Haltung von Lenz immer näher gekommen und halte sie auch für stimmig – dass das kontemplative Verhältnis zur Welt nicht das Wesen eines Menschen zeigt.
    Gutzeit: Franziska Augstein hat in der Süddeutschen Zeitung in ihrer Rezension vom "prekären Ich" gesprochen, das Lenz immer wieder in den Vordergrund stellt. Ich finde, das ist eine schöne Formulierung.
    Kesting: Es ist auch ein prekäres Ich, ein anfechtbares Ich! Alle diese Menschen sind nicht übermäßig stark – wobei man unterscheiden muss zwischen dem Autor, der dahinter steht, bei dem ich immer wieder gestaunt habe, darüber, wie bewusst, wie unanfechtbar, wie prinzipiell entschieden Lenz sein Leben gelebt hat. Wie er sich auch politisch verhalten hat. Er hat sich immer mal wieder, wie man so sagt, eingemischt. Aber dann doch sehr zurückhaltend. Anders als der eingangs erwähnte Günter Grass sich verhalten. Er ist 1970 mit Willy Brandt in Polen gewesen. Er war Zeuge des Kniefalls am Warschauer Getto. Aber es ist nie so ein Teil seiner Biografie geworden, sondern er hat es als politischer Mensch sozusagen in seine persönliche Biografie mitaufgenommen. Und a muss man, glaube ich, unterscheiden zwischen den Figuren von Lenz und dem starken, in sich gefestigten und sicheren Autor, der, glaube ich, solche Handlungskrisen, wie er sie an seinen Figuren vorführt, persönlich nicht gekannt hat.
    Gutzeit: Wenn man Lenz als Generationsgenossen von Grass, Walser, Enzensberger, Rühmkorf usw. betrachtet, dann scheint der dem Kriegsthema, der Schuldfrage, dem Verhältnis von Geist und Macht, wie Sie es in einem Ihrer Lenztexte formulieren, am engsten verbunden geblieben zu sein, in einem sehr – ich meine das nicht unbedingt negativ - moralischen Sinne und ästhetisch begrenzt experimentierfreudig. Hatte Lenz sich zusammen mit seiner großen Lesergemeinde irgendwann vielleicht überlebt?
    Kesting: Also, Lenz war kein experimenteller Autor. Wenn man von Grass‘ "Blechtrommel" sagte, damit sei der Anschluss an die Weltliteratur gefunden worden, dann lag das natürlich auch daran, dass Grass die modernen Schreibtechniken, also Joyce, Proust, Faulkner sozusagen wie selbstverständlich in sein Schreiben integriert hatte. Das ist bei Lenz nur sehr zurückhaltend der Fall gewesen. Und die Kühnheiten, die er sich in der "Deutschstunde" geschafften hat, sind sehr moderate Kühnheiten. Ich finde, dass es bei Lenz ab dem Roman "Heimatmuseum" und spätestens seit der Erzählung "Ein Kriegsende", die sein letzter Reflex war auf die Zeiterfahrung, die er selbst gemacht hatte, ein merkwürdiges, nicht Absterben, aber ich nenne es mal Verzeitlichung des Schreibens gibt. Seine späten Bücher, auch die beiden Novellen, die er im hohen Alter veröffentlicht hat, sind zeitlich sehr schwer zu situieren. Sie haben immer noch dieses Flair der 50er- und 60er-Jahre und werden zu märchenhaften Geschichten, die etwas, wie gesagt, Zeitloses haben. Und deswegen ist es schwierig, zu entscheiden, wie weit sie auch für künftige Leser von Interesse sein können. Oder ob sie gerade aufgrund ihrer Zeitlosigkeit einen gewissen Ewigkeitswert haben. Das wage ich nicht zu entscheiden. Auf jeden Fall glaube ich aber, dass so ein Roman wie die "Deutschstunde" und auch "Heimatmuseum" doch bleibende Dokumente und sogar Monumente unserer Nachkriegsliteratur sind und bleiben werden.