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Sipri-Bericht
Waffenexporte weltweit gestiegen

Der weltweite Handel mit Waffen nimmt weiter zu. Allein die USA und Russland vereinen mehr als die Hälfte der Waffenexporte auf sich. China ist auf den dritten Platz der wichtigsten Exporteure aufgerückt - und hat damit Deutschland überholt.

16.03.2015
    Ein Soldat begutachtet einen deutschen Leopard-Panzer.
    Ein deutscher Leopard-Panzer in Polen (picture alliance / dpa / Lech Muszynski)
    Die weltweiten Waffenexporte sind weiter angestiegen. In den Jahren 2010 bis 2014 seien 16 Prozent mehr Waffen ausgeführt worden als von 2005 bis 2009. Das teilte das Friedensforschungsinstitut Sipri in Stockholm mit. Die meisten Waffen exportierten die USA, Russland, China, Deutschland und Frankreich.
    Bei den Exporten führen die USA mit einem weltweiten Anteil von 31 Prozent. Gegenüber 2005 bis 2009 seien diese nochmals um 23 Prozent gestiegen. An zweiter Stelle stand Russland mit einem Anteil von 27 Prozent und einem Zuwachs von 37 Prozent, gefolgt von China mit einem Anteil von fünf Prozent und einem Exportzuwachs von 143 Prozent.
    China überholt Deutschland
    Auf dem vierten Platz listete Sipri Deutschland mit einem Exportanteil von ebenfalls fünf Prozent und einem deutlichen Rückgang der Ausfuhren um 43 Prozent. Größte Abnehmer deutscher Waffenexporte waren dem Bericht zufolge mit elf Prozent die USA, mit neun Prozent Israel und mit sieben Prozent Griechenland. In Deutschland sind Rüstungsexporte umstritten. Vor allem Lieferungen an Saudi-Arabien sorgen seit Jahren für Diskussionen.
    Die europäischen Importe sanken in den zurückliegenden fünf Jahren um 36 Prozent. Der Ukraine-Konflikt könnte diese Zahlen aber wieder in die Höhe treiben, meinen die Friedensforscher.
    Indien ist größter Importeur
    Die Rangliste der Importeure führte in dem Bericht Indien mit 15 Prozent der weltweiten Einfuhren an, gefolgt von Saudi-Arabien und China mit jeweils fünf Prozent sowie den Emiraten und Pakistan mit je vier Prozent. Saudi-Arabien vervierfachte seine Importe gegenüber den Jahren 2005 bis 2009.
    Das schwedische Parlament hatte Sipri (Stockholm International Peace Research Institute) 1966 gegründet. Als Quelle ziehen die Forscher Berichte von politischen Entscheidungsträgern, Diplomaten, Wissenschaftlern und Medien heran.
    (fwa/has)