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Sitzenbleiben = verplemperte Zeit

Nur knapp zwei Drittel aller deutschen Schüler durchlaufen die Schule bis zur 9. Klasse ohne Verzögerung - das haben Analysen im Rahmen der PISA-Studie ergeben. Damit bleiben hier wesentlich mehr Kinder und Jugendlichen "hängen" als in anderen Ländern - in den vergangenen Jahren jeweils rund drei Prozent eines Jahrgangs. Dabei ist man sich in den meisten Bundesländern einig: Es sollten möglichst wenig Kinder sitzen bleiben.

Moderation: Sandra Pfister | 06.06.2009
    Berlin hat das Sitzenbleiben ganz abgeschafft - allerdings mit einer entscheidenden Einschränkung, dass nämlich die Schulen selbst darüber entscheiden, ob sie diesen politischen Willen umsetzen oder nicht. Hamburg folgt den Berlinern, und sogar in Bayern, dem Land mit den meisten Sitzenbleibern, gibt es eine interne Anweisung: So wenige wie möglich sollen eine Ehrenrunde drehen.

    Was wird aus dieser politischen Ansage im Alltag? Was machen die Lehrer mit Kindern und Jugendlichen, die sie früher einfach noch mal in die Wiederholschleife schicken konnten? Was sind die Alternativen zum Sitzenbleiben? Und hilft es den Schülern, wenn sie nicht mehr sitzenbleiben können?

    Sendung mit Hörerbeteiligung: 00800-4464 4464 oder pisaplus@dradio.de

    Umfrage: Peter Kolakowksi fragt Lehrer: Was halten Sie vom Sitzenbleiben?

    Studiogäste:

    - Hans Brügelmann, Professor für Pädagogik an der Universität Siegen
    - Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes

    Telefoninterview:

    - Barbara Sommer, Schulministerin Nordrhein-Westfalen
    - Jürgen Zöllner, Bildungsminister Berlin